Plattenkritik

Motionless In White - Reincarnate

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Release Date: 12.09.2014
Datum Review: 05.09.2014

Motionless In White - Reincarnate

 

 

Tradition ist von grosser Bedeutung, fragt man die stets astrein herausgeputzte Crew um Chris Motionless. Damit die Mixtur aus Industrial, (Death-) Metal und Gothicpomp auch auf dem dritten Studioalbum seiner Band stimmt und anknuepft, sorgt man mit allen Mitteln fuer einen blickdichten Overload an Melodien, Geknueppel und synthieschwangeren Popstreuseln.

Schwer und massiv darf auch "Reincarnate" abgestempelt werden, greift man bloss nach Schnipseln und Highlights der Platte. Da waere der Blastbeat bei "Puppets 3 (The Grand Finale)", der unverfroren und mit Unterstuetzung von Dani Filth antritt gegen das elektronsich angereicherte Spektakel "Wasp" und die grobe Pathosrock-Nummer "Contemptress", bei der IN THIS MOMENT-Frontfrau Maria Brink auf angenehme Art und Weise aushilft. MOTIONLESS IN WHITE sind laengst in ihrem Genre laengst angekommen und boxen sich erfolgreich durch die Tueren, die ihnen ihre Experimentierfreude oeffnet: Holt der Fuenfer aus Pennsylvania im einen Moment zu einem bulligen Schlag in die Fresse aus, lauert im naechsten ein streifenfreier Popchorus, den hoechstens die kuehlen Industrialgewichte aus der Gefahrengrenze heben koennen.

Auf der einen Seite kommt unterm Strich bei "Reincarnate" so ein vielseitiges und ausgefeiltes Album zwischen Metalcore und RAMMSTEIN-Fingerzeig zustande - auf der anderen klingen MOTIONLESS IN WHITE dadurch angreifbarer und nahe dem Mittelmass-Standard. "Generation Lost" langweilt im Chorus wie ranzige LIMP BIZKIT, "Unstopable" presst alle Klischees und Must-Haves in seine vorbildliche Spielzeit. Das die Luft bei MOTIONLESS IN WHITE jedoch noch seine aufkochenden Momente pflegt, beweist hingegen der schwerschlurfende Opener "Death March" oder das nicht zu billig verspielte "Break The Cycle". Einen Schritt weiter geht "Reincarnate" also ohne Frage. Die Richtung, ob sich Josh Balz, Devin Sola, Motionless sowie Ryan Sitkowski und Ricky Horror bereits klar fuer eine Richtung entschieden haben, beantwortet dann eventuell Album Nummer vier.

Trackliste:

01. Death March
02. Reincarnate
03. Puppets 3 (The Grand Finale) (Feat. Dani Filth of Cradle Of Filth)
04. Unstoppable
05. Everybody Sells Cocaine
06. Contemptress
07. Break the Cycle
08. Generation Lost
09. Dark Passenger
10. Wasp
11. Dead as Fuck
12. Final Dictvm (Feat. Tim Skold)
13. Carry the Torch
14. Sinematic (Acoustic Version)

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Moppi

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Alt, langweilig, tierlieb.