Reinster Sirenengesang ist es, welchen drei Frauen hier, alias MOUNTAIN MAN, auf MADE THE HARBOR fabrizieren. Wer sich noch an die Szene am Fluss, aus dem Film ’O Brother Where Are Thou’ von den Coen Brüdern erinnern kann, wird nicht mehr viel Vorstellungsvermögen benötigen.
Hübscher, fast schon jenseitiger, mehrstimmiger Gesang, der zumeist spärlich von einer Akustikgitarre begleitet wird. Es wirkt irgendwie aus der Zeit gefallen, wie ein Dokument von schon längst vergangenen Zeiten, was Molly Erin Sarle, Alexandra Sauser-Monnig und Amelia Randall Meath hier zu Tage tragen. Leise Rauschen begleitet alle Songs, die zumeißt durch Knistern, kurzes Lacheln, zartes Wispern oder eine angesummte Melodie eingeleitet werden. Das alte Tonbandgerät wurde vermutlich mitten im Wald in einer alten verlassenen Hütte mit Spinnweben verhangenen Fenstern aufgestellt. Nachts streifen Bären und Hirsche um die Holzwände, Fuchs und Hase wünschen sich einen guten Schlaf.
Soviel Naturverbundenheit und Reduktion kann zu weilen auch zur Lasten des Hörgenusses gehen. So schön und betörend die Stimme der drei Damen auch sind. So viel sie einen auch bezirzen, umschwirren und bezaubern. So können sie doch nicht von einem nur ganz gutem Album ablenken.