MY RUIN, das ist die düstere und härtere Variante der WHITE STRIPES, bestehen sie doch ebenfalls aus einem Duo, welches über die Jahre zu einander gefunden hat und mittlerweile verheiratet ist. Bei dem kraftvollen Organ, welches Tarrie B. immer wieder beweist, möchte ich jedoch bei einem Streit der Eheleute nicht anwesend sein. Doch scheint die Beziehung der beiden sehr harmonisch zu verlaufen, sonst würde man nicht schon seit 1999 zusammen Musik machen und nun bereits das sechste Album veröffentlichen. Dieses hört auf den Namen „Ghosts And Good Stories“. Musikalisch bewegt sich dieses im Bereich des Metal und Hard-Rock und wird grundlegend von der unglaublich kraftvollen und wütenden Stimme Tarrie B.'s bestimmt. Es ist toll mal wieder eine Frau im Bereich des Metal zu erleben die nicht wie Genrekolleginnen a la WITHIN TEMPTATION und NIGHTWISH mit opernhaften Klängen daher kommt, sondern mit viel Wut im Bauch richtig Gas gibt.
Nachdem der Opener „Diggin' For Ghosts“ einen komischen Beigeschmack hinterlässt und mit seinem ruhigen Tempo und dem fast flüsternden Gesang eher an eine Geistergeschichte erinnert, geht „Long Dark Night“ schon mehr nach vorn und entfesselt die unglaubliche Kraft und Wut von Tarrie's Gesang. Dieser hat eine unglaubliche Wirkung und weiß den Hörer absolut zu begeistern. Ansonsten geht es auch in den folgenden Tracks ordentlich zur Sache. Bei „Excommunicated“ gibt es neben energiegeladenen Ausbrüchen einen ständigen Wechsel mit gesprochenen Parts, der sich auch in weiteren Songs des Albums wiederholt. Einige nette Gitarrensoli dürfen natürlich auch nicht fehlen, diese kommen auch in den folgenden Songs gekonnt zum Einsatz. Doch was wäre ein Metal-Album ohne vernünftige Gitarrensoli?
Inhaltlich erwarten einen wie gewohnt inhaltsschwere Lyrics, die sich kritisch mit Themen wie Religion und Ähnlichem auseinander setzen, also keine stumpfen und abgedroschenen Texte, wie man sie des öfteren im Metal hört.
MY RUIN haben mit „Ghosts And Good Stories“ ein starkes und powervolles Werk geschaffen, dass über die dreizehn Titel nie langweilig wird und immer wieder für Abwechslung sorgt. Highlight ist und bleibt jedoch die Stimme von Powerfrau Tarrie.
Tracklist:
01. Diggin' For Ghosts
02. Long Dark Night
03. Excommunicated
04. Eyes Black
05. Money Shot
06. Abusing The Muse
07. La Cuidad
08. Suicide Tuesday
09. Saviourself
10. Malediction
11. Repose
12. Turned Out
13. Death Knell