Ein richtiges Brett rast aus dem stürmischen Norden auf uns zu, um uns alle an die Wand zu nageln. Die aus Södertälje und Stockholm stammenden NALE moshen, thrashen und grooven sich hier durch 11 Tracks, die man angesichts der musikalischen Vielschichtigkeit kaum in eine Schublade packen kann. Im Vorfeld haben wir dazu Sänger Mathias Blom gefragt, wie man den Output wohl am besten beschreiben kann:
“We mix in some old school heavy stuff like PANTERA and early THE HAUNTED and pair that with groovy rock n roll-vibes like DANKO JONES. Add the speed, drive and dirt of MOTÖRHEAD and you’re pretty much cooked yourself a yummy NALE-cake! It gets that raw, no bullshit edge that both PANTERA and DANKO has. And some get a bit of hardcore-vibe from us as well I’ve been told but I’m guessing that has something to do with my vocals.”
Er nimmt den Mund ganz schön voll, aber so ganz unrecht hat er nicht - “Death. Skulls. Satan.” rollt an wie eine Concorde auf Speed. “Slither”, übrigens auch das aktuelle Video, hat so gar nichts mit dem Pendant von EARTH CRISIS zu tun, es erinnert eher an eine schnelle, räudige THE HAUNTED-Nummer inkl. catchy Refrain. Was mag da noch alles so kommen? Hört, was der Frontmann zu seinen eigenen Lieblingssongs des Albums sagt:
First I love “Filth” for that all out anxiety, rage and desperation. And for the lyrics as well. That song just feels uncomfortable and nasty. “Dead Man’s Song” for the bluesy groove. It’s also the last song we finished and the song I struggled with in terms of finding a vocal identity so that became close to the heart. And lastly “The Black” because of the arrangement, the individual parts, the string arrangement by Jonas Renkse (KATATONIA, BLOODBATH) and also there are some parts in there that’s my favourite lyrical parts. Live killer track is “Pigs”. It’s an all-out kick in the teeth punk-metal thrasher. Also it has our first ever vocals in Swedish!”
Da kann man sich an eigentlich nur anschließen, denn mit diesen 4 Songs werden die derbsten Bretter aufgefahren. Mir persönlich gefällt zudem der Titeltrack aufgrund seiner unterschwelligen COAL CHAMBER-Aggressivität.
Summa summarum haben NALE, die sich ursprünglich nach einem schwedischen Wortspiel benennen wollten (welches aber für den Rest der Welt viel zu kompliziert gewesen wäre), hier ein gutes Album am Start. Mehr als die Hälfte der Tracks sind richtige Killer, hinter denen leider einige Stücke etwas schwach auf der Brust hinterherhinken. Dennoch eine frische, junge Band - die mit viel Leidenschaft, technischen Fähigkeiten und einer frischen Unbekümmertheit hier zu Werke geht. Es lohnt sich, “Death. Skulls. Satan.” einmal anzuchecken.
Zu guter Letzt sich fragen, ob der 4er in naher Zukunft mal bei uns vorbei schaut, um seine Livequalitäten unter Beweis zu stellen. Mr. Blom stellt dazu fest: “Working on it! Trying to figure out Sweden and Scandinavia first but our country isn’t what it used to be in terms of clubs and venues so it’s more complicated than one would think to get something sorted. But yes, our plan is to play Germany as well. After playing Wacken we can’t wait to get back to Deutschland and feel that great vibe you guys have!”