Plattenkritik

NOFX - Wolves In Wolves’ Clothing

Redaktions-Rating

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Release Date: 18.04.2006
Datum Review: 22.04.2006

NOFX - Wolves In Wolves’ Clothing

 

 

In einem aktuellen Interview sagt Fat Mike über “Wolves In Wolves’ Clothing”: “Was an unserer Platte grundsätzlich neu und aufregen ist? Nichts! Es ist der gleiche Scheiß wie immer!“ (Ox #65), womit er das Reviewschreiben verdammt einfach macht, da als Einflüsse, die auf diesem Album wirksam werden einfach auf 10 NOFX full length Releases verwiesen werden kann, die bis ins Jahr 1983 zurückreichen. Wie schon damals gibt es auch heute prototypischen Punkrock der Marke Westcoast, welcher auf Melodie und Schnelligkeit setzt und im Falle NOFX von Fat Mikes unverwechselbarer Stimme begleitet wird. Hier ist nichts neu und es gibt keine Überraschungen. Neben allgemeinem Kritisieren ihres Heimatlandes setzen sich NOFX mal wieder besonders mit religiösen Ideen auseinander, die ihnen einfach nicht einleuchten wollen und finden ausreichend Gründe, die völlig zu recht die Frage aufwerfen: „where is your god now?“. Sicherlich keine tiefgründige Theologiekritik, gerade in Amerika jedoch eine wichtige Alternative in Zeiten von christlichem Punkrock und ähnlichem Schwachsinn.

Dankbar bin ich für den Akkustiksong „Doornails“, der etwas besinnlichere Töne anschlägt, jedoch aufgrund Mikes Stimme nicht in die Emofalle tappt und auch nicht mit der üblichen Melodycoreexplosion endet, die man nach jeder Strophe befürchtet. Mit „Cantado en Espanol“ meldet sich Gitarrist El Hefe mal wieder gesanglich und trägt seinen Text auf Spanisch vor. Ebenfalls erwähnenswert der abschließende Song „60% (Reprise)“, den NOFX dafür nutzen, um den Bands die hinter ihrem Rücken über sie lästern eindeutig zu versichern, dass ihnen das völlig egal ist, da sie mehr Spaß, ihr eigenes Label und letztendlich auch mehr Geld hätten und aufgrund des nicht vorhandenen Managements dafür bezahlt würden für lediglich 3 Monate im Jahr zu spielen und das auch noch betrunken. Das ist NOFX Humor und höchstwahrscheinlich auch die reine Wahrheit. Bedenkt man nun noch, dass mit Bill Stevenson jemand an der Produktion dieses Albums beteiligt war, der bereits bei BLACK FLAG und den DESCENDENTS den Taktstock schwingen durfte, dann wird klar, dass sich hinter NOFX einfach eine gute und vor allem beständige Band verbirgt, die ihren Punkrockwurzeln treu bleibt und schon seit mehr als zwei Jahrzehnten einen sicheren Platz in der Szene einnimmt. „Wolves In Wolves’ Clothing“ ist genauso in der Lage den 18 Jährigen Schüler auf dem Weg zur Abiparty zu begeistern, der die Platte nutzt, um damit den Polo der Mutter zu beschallen, wie das Album auch alteingesessene Punkrocker erfreuen kann, die NOFXs Art sich politisch zu äußern nicht mit Funpunk verwechseln, sondern erkennen, dass die Band tatsächlich etwas zu sagen hat. Abschließend lässt sich festhalten, dass dieses Album im Prinzip niemand braucht, es aber trotzdem super ist. NOFX halt!


1 60%
2 USA-holes
3 Seeing Double At The Triple Rock
4 We March To The Beat Of Indifferent Drum
5 The Marxist Brothers
6 The Man I Killed
7 Benny Got Blowed Up
8 Leaving Jesusland
9 Getting High On The Down Low
10 Cool And Unusual Punishment
11 Wolves In Wolves' Clothing
12 Cantado En Espanol
13 100 Times Fuckeder
14 Instant Crassic
15 You Will Lose Faith
16 One Celled Creature
17 Door Nails
18 60% (Reprise)

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Konstantin

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