Hat Spanien auch Bands der härteren Gangart hervorgebracht, die die Grenzen Richtung Welt überschritten haben? Natürlich, aber die Betrachtung muss unter der Lupe vorgenommen werden. Einen Ruck pro Europa (wobei es viel wichtiger wäre, erst einmal den bestialischen Kampf Schwert gegen wehrlos einzustellen!) haben NAHEMAH mit ihrem vierten Album A New Constellation ausgelöst und verfeinern ihre Ausrichtung, die sie bereits mit dem Vorgänger The Second Philosophy justiert haben. Das zweite Release für Lifeforce Records ist einerseits ein Ruhepol und strotzt vor Emotionalität, im nächsten Augenblick löst sich eine geballte Ladung Adrenalin vergleichbar eines Lava Flusses, der sich unaufhaltsam in das Tal schiebt. Stark sind NAHEMAH deshalb, weil sie relativ einfach strukturieren, dennoch schwer zu fassen sind. Sie sind progressiv, aber eingängig. Sie stecken über und über im Melodientopf, paaren diesen Zustand mit brachialen Vocals und flächendeckenden Keyteppichen (die sich während des Albums in mehreren Facetten und Klangfarben präsentieren). Wenn sie hart und brachial vorgehen, erinnern sie wegen ihrer Intensität und Dichte an Gruppen wie DISBELIEF, und sie erinnern in den clean gesungenen Parts an Britpop Bands, allerdings dunkel und tief mit Atmosphäre hinterlegt, so dass als Paten mittlere KATATONIA dienen dürften. A New Constellation ist kurzum ein Diamant, der von Hördurchlauf zu Hördurchlauf geschliffen wird und so nach und nach seinen Glanz und Schönheit offenbart.
Tracklist:
1. Much Us
2. Abdsynthe
3. Follow Me
4. Reaching The Stars
5. The Perfect Depth Of The Mermaids
6. Air
7. Under The Mourning Rays
8. The Trip
9. Smoke's Men
10. Outer