Unverhofft kommt oft!
So landet die neue Scheibe des deutschen Quintetts im Spieler und schnurstracks hört man eine der besten Melodic Death Metal-Alben der letzten Zeit. Dabei haben sich NAILED TO OBSCURITY für ihr drittes Studioalbum gehörig Zeit gelassen. Vier Jahre sind seit „Opaque“ ins Land gegangen, vier Jahre, in denen an acht hervorragenden Songs geschraubt und an einer funktionierenden Struktur gefeilt wurde.
Auch wenn alle Songs auf „King Delusion“ Überlänge besitzen, wird dies dem Hörer nicht auffallen. Nahezu perfekt, abwechslungsreich und mitreißend, komponiert, nehmen NAILED TO OBSCURITY den Hörer mit auf eine Reise in düstere Gefilde. Zwar blitzen immer wieder Einflüsse wie OPETH oder frühe KATATONIA, diese sind jedoch so in die eigenen Kreationen eingewoben, dass man sie stets eine Hommage an die Vorbilder darstellen. Auch wenn die einzelnen Lieder des Albums in sich schon spannend wirken, haben es NAILED TO OBSCURITY außerdem geschafft auch das Werk an sich interessant zu halten. Nach einem starken Einstieg mit dem Titeltrack und dem etwas melodischeren Kontrapunkt „Protean“, gibt man dem Hörer etwas Raum zum Atmen, bevor man mit den beiden Longtracks „Memento“ und „Uncage My Sanity“ den Höhepunkt erreicht. Die nicht minder guten „Devoid“ und „Desolate Ruin“ schließen dieses phantastische Werk schließlich ab und hinterlassen den Zuhörer ohne Wünsche.
Produktionstechnisch in Szene gesetzt von V. Santura (Dark Fortress, Triptykon), haben NAILED TO OBSCURITY so ein Album geschaffen, das ob der langen Zeit zum Vorgängeralbum so wohl niemand auf dem Radar hatte, was jedoch durch seine Klasse jeden Melodic Death Metal-Affinen überzeugen sollte! Rausgehen, kaufen, genießen!