Plattenkritik

Nashville Pussy - Up The Dosage

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 17.01.2014
Datum Review: 07.01.2014

Nashville Pussy - Up The Dosage

 

 

Am 17. Januar dieses noch jungen Jahres, wird uns das texanische Quartett NASHVILLE PUSSY, nach fünf jähriger Abstinenz, mit einem neuen Album beglücken. Über Steamhammer / SPV kommt „Up The Dosage“ in die Läden und wahrhaftig haben NP versucht auf alle bisherigen Alben noch einen drauf zu setzen, um dem Albumtitel gerecht zu werden.

'Hooray For Cocaine, Hooray For Tennessee', 'Spent', 'The South Is Too Fat To Rise Again', 'Rub It To Death' und das von Ruyter Suys gesungene 'Take It Easy' sind absolute Hits und im Bezug auf ihre eigene Band haben PN Recht, wenn sie sagen „das ist unser Back In Black“.
Die Songs sind eingängig, rocken ohne Ende und bekommen dank der Hammondorgel eine zusätzliche Injektion nostalgischen Flairs. Blaine Cartwright zeigt sich für mich untypisch dynamisch und flexibel, und erinnert in Songs wie 'Pilbilly Blues' stark an KRIS KRISTOFFERSON. Er verbindet seinen dreckigen, charismatischen und authentisch-rauhbeinigen Kneipengesang mit der Erzähltechnik des Country und schafft somit (endlich) eine weitere (stimmliche) Dimension zu den einfach, aber einprägsamen Gitarrenriffs.
Hinzu kommt dann noch die seit eh und je PN typische Mixtur aus Südstaaten-Redneck-Mentalität (bei der ich mich immer frage, wie viel davon reine Provokation ist), Drogenpolemik und sexuellen Ausschweifungen und fertig ist „Up The Dosage“, frei nach dem Motto: „Darf es von allem noch ein bisschen mehr sein?“

Musikalisch bewegt man sich wieder irgendwo zwischen ZZ TOP, LYNYRD SKYNYRD (den alten, guten Sachen), AC/DC, HANK WILLIAMS und ein bisschen Johnny Winter. Aber eben auf die rustikale PN Art.
Ich bin nach der letzten Platte tatsächlich positiv überrascht und finde auf „Up The Dosage“ eine Menge durchaus unterhaltsamer Songs. Negativ empfinde ich, dass man mit über 40 und (sichtbar) zu vielen Whiskeys sich vielleicht auch an etwas anderes als „Yeah, Drogen sind voll geil und ich hure mich durch die Gegend!“ wagen könnte....aber wären das dann noch NASHVILLE PUSSY? Nein, wohl nicht.
Schönes Ding geworden!

Autor

Bild Autor

Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.