Plattenkritik

Neaera - Let The Tempest Come

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 23.03.2006

Neaera - Let The Tempest Come

 

 

Neaera sind überall. Ich kann glaub ich fast nicht mehr zählen wie oft ich dies Band letztes und dieses Jahr schon gesehen habe. Aber mir wird immer im Gedächtnis bleiben, wie glücklich und überwältigt sie beim Hell On Earth Gig in Berlin letztes Jahr waren. Kein Wunder: die Band hat auch einen wirklichen Firestart hingelegt. Demo aufgenommen und gleich damit bei Metal Blade Records untergekommen nach gerade mal einjährigem Bestehen. Dann zack zack auf Europatour und Konzerte spielen mit Größen wie Heaven Shall Burn, Fear My Thoughts, As I Lay Dying, Evergreen Terrace, Destiny, Narziss und Caliban. Das soll mal einer so schnell nachmachen, wo Neaera ursprünglich nur als Side-Project geplant war! Nun sind sie mit ihrem zweiten Album am Start und müssen nachlegen, ihrem schnellen Aufstieg auch die nötige Standhaftigkeit unterlegen. Dafür hat man sich als Produzent Jacob Hansen, der Bands wie Fear My Thoughts, Maroon, Communic und Soul Demise produziert hat geschnappt und ging Januar diesen Jahres ins Studio.

„Let The Tempest Come“ ist das Ergebnis und der Sound der Platte spricht für sich. Eins A Qualität, keine B-Ware – quasi Eier von freilaufenden Biohühnern. Die Gitarren bringen Wände, die unumgänglich sind, der Gesang ist zwar im Vordergrund, aber nicht überrepräsentiert. Die Drums zeigen nicht den für viele Metalcoreplatten typischen Pappkarton-Basedrum-Sound, was der Platte nur noch mehr gut tut. Musikalisch bewegen sich Neaera hier zwischen überwiegend schnellen Death-Metal-Parts, mittlerweile Metalcore-typischen tragenden Mosh-Parts und Blastparts. Musikalisch bewegt sich das ganze irgendwo zwischen abgrundbösem Metal und altbekanntem, Uptempo Metalcore.Der Gesang wechselt zwischen hohem Gekreische und tiefem Gegrunze, was mich sehr an Six Reasons To Kill und auch ein wenig an All That Remains erinnert. Alles in allem überraschen mich Neaera mit der Platte, die mehr bietet als den typischen Metalcore-Einheitsbrei. Dennoch fehlen „Let The Tempest Come“ an vielen Stellen die Höhen und Tiefen.

Man könnte einerseits sagen, die Platte ist rund und in sich stimmig, auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass ihr kleinen Besonderheiten oder herausstechende Songs fehlen. Daher gibt es von mir für eine megafette Produktion und den Schritt weg vom so hippen Metalcore aber immer noch 7 Punkte.

Tracklist:
01 Mechanisms Of Standstill
02 Let The Tempest Come
03 Plagueheritage
04 God-Forsaken Soil
05 Heavenhell
06 Desecrators
07 The Crimson Void
08 I Love The World
09 Paradigm Lost
10 Life Damages The Living
11 Scars Of Gray

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Janina

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