Gute Metalbands werden niemals aussterben. Schlechte leider auch nicht. Und komische wird es auch immer geben. Ein kongenialer Mix aus diesen Attitüden bescheren und die Griechen NEED, die ihr zweites Album „Siamese God“ nun europaweit über SAOL veröffentlichen (bereits Anfang 2010 wurde das Album als DIY in ihrer Heimat vertrieben). Zunächst ist aber vor dem Draufhauen das orientalisch anmutende Coverartwork zu loben, dass als Bookletposter noch einmal besonders zur Geltung kommt. Die musikalische Realität sieht leider etwas schmalbrüstiger aus, trotz technisch guter Voraussetzungen, einer aufgemöbelten Produktion und progressiven Ansätzen schimmern immer wieder der Mangel an zündenden Ideen durch. PANTERA Riffs aneinanderzuklatschen und dabei möglichst aggressiv zu shouten/growlen, ohne das die Stimme das so richtig hinbekommt, dann mal wieder in fast Nu Metal artige Betörungsgänge herunterzuschalten oder wie TAPROOT Refrain säuselig zu singen, macht noch keine gute Band aus. NEED wollen einfach zu viel und klingen dabei fast schon kauzig, denn ein roter Faden lässt sich während der gesamten Spielzeit nicht finden und Spaß machen sie dann nur, wenn sie direkt groovend im Midtempo bolzen. Das hört sich dann aber auch schon wieder wie BREED77 (klingt zumindest wie NEED) an. Oder wenn sie ganz ruhig bleiben und dann endlich mal die Stimme ihres Sängers gut zum Tragen kommt. „Siamese God“ ist zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig und damit Mittelmaß.
Tracklist:
1. Rainy Pieces Of Hell
2. Soon
3. Lie Before You Sleep
4. Flesh Machines
5. Siamese God
6. In Between
7. War/ning
8. C.M.R.
9. The Lesson