Plattenkritik

Nektar - Book Of Days

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Release Date: 16.05.2008
Datum Review: 16.06.2008

Nektar - Book Of Days

 

 

In den 70ern geboren, erreichte dieses Prog-Rock Urgestein sogar Goldstatus und als ich meinen Vater fragte, ob er sie kennen würde, konnte er dies sogar bejahen. Wir haben es hier also mit Veteranen zu tun, die sich schon früh ihre Lorbeeren verdienten und 2001, sowie 2004 (nach langer Pause) erneut Alben veröffentlichten. Nun steht ihr neuestes Werk „Book of Days“ in den Läden und wartet auf interessierte Käufer und ich denke, dass diese nicht lange auf sich warten lassen werden.

Schon beim ersten Hören war ich begeistert von den Briten, denn ihr Prog-Rock ist durch das breit gefächerte Arrangement und die komplexen Songstrukturen keineswegs schwere Kost. In all der Komplexität, geschaffen durch Polyrythmiken, Gitarrensoli und dem stark (melodiös) dominierenden Bass, sowie dem fundamentbildenden Orgelspuren, verliert sich der Hörer keineswegs in einem progressiven Spinnennetz, weil er keinen Überblick mehr über die einzelnen Fäden mehr behalten kann. NEKTAR vermeiden dies, indem sie einen ‚Hauptfaden’ durch alle acht Songs spinnen, wodurch ich nie den Bezug zu den einzelnen Stücken verloren und die Songs nicht meine Aufmerksamkeit. Partiell war es natürlich schon so, dass ich dachte es hätte ein neuer Song angefangen, aber NEKTAR, haben sie erst einmal in jedem Stück ihr Progkarussel angeschoben, sorgen auch dafür, dass es an derselben Stelle wieder stoppt, wo es begonnen hat. Der Songkreis schließt sich wieder und ich bemerkte, dass ich mich immer noch, beispielsweise, in dem Song ‚King of the Deep’ befand.

Allerdings kam ich nicht mit mir überein, wie ich den Gesang bewerten sollte. Hat er doch diesen (in meinen Ohren nachempfindbaren) 70er ‚Sound’, sowohl ähnelt er diesem (ich weiß den Namen nicht) skandinavischen Jazz-Stil, dem sich auch DREAM THETAERs James LaBrie bedient; relativ emotionslos und klar, demnach songdienlich, jedoch mir eine Spur zu steril. Man nehme sich Zeit, wenn man in NEKTARS neues Album hineinhört und wenn man seinen Eltern mal eine Freude machen möchte, dann ist dieses Album mit Sicherheit nicht die verkehrteste Idee, wie ich herausfand. Allerdings möchte ich dadurch NEKTAR nicht als eine generationslimitierte Band deklarieren. Man mache sich selbst ein Bild und höre einfach mal in die Songs ‚Doktor Kool’ und ‚Where Are You Now’ rein.


Tracks:
1. Over Krakatoa
2. King of the Deep
3. Lamorna
4. Doctor Kool
5. The Iceman
6. Where Are You Now
7. Book of Days (between the lines)
8. Book of Days

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.