In Schweden ist man sich sicher: Nervous Nellie sind der neue Exportschlager Skandinaviens! Hierzulande sind sie aber noch ein völlig unbeschriebenes Blatt, und es gilt sich mit "Don´t Think. Feel" noch zu beweisen. Nach einmaligen Hören kann ich die Hörerschaft jedoch beruhigen, denn in Stockholm weiß man eben was gut ist, und so war auch die Prophezeiung nicht gefehlt, denn dieser Vierer kann wirklich überzeugen. Die Basis der 12 Songs ist rotziger Indierock mit einer Priese Garage und ein bisschen Avantgarde-Pop. Charakteristisch sind dtarke und einprägsame Melodien, die nach den ersten Tönen zünden, und der leiernde und sicherlich völlig unausgebildete Gesang, der auch auf Dauer nicht nervt. Ich bin mir nicht sicher ob der Frontmann einfach nur betrunken bei der Studiosession war, oder ob sein Organ tatsächlich so flattert. Im Endeffekt spielt diese Frage aber auch keine Rolle, denn die Platte wäre nur halb so gut wenn die im Mittelpunkt stehende Stimme fehlen würde. Auch wenn der Sommer leider grade abklingt, ist "Nervous Nellie" eher für die sonnigen Momente des Lebens geeignet, auch wenn die Lyrics eine Sprache sprechen, die das typische Looser-Image eines Highschoolverlierers aufgreifen und manchmal in Selbstmitleid zerfließen. Was soll ich sagen? Ich finde mich hier mal wieder selber wieder und muss in mich hinein lächeln. Mamchmal kommt sogar ein wenig Countrystimmung auf, wenn das sonst so straighte und songorientierte Musikgut der Schweden in etwas provinzielle Redneck Gefilde driftet. Nervous Nellie liefern eine vielschichtige und imposante Rockplatte ab, die mal wieder wunderschön zu unserem No Category Label passt. Nicht nur für Fans der Killers, oder Dinosaur Jr. zu empfehlen! Reinhören lohnt wie immer.