Kanada im Allgemeinen und Montreal im Speziellen stehen für eine aufgeweckte Musikszene, insbesondere für einen sehr ausgeprägten Extreme-Metal-Ast mit Starken Fokus auf Technik. Angefangen mit Größen wie CRYPTOPSY in den Death-Metal-technisch ohnehin sehr fruchtbaren 90ern, etablierten sich gerade in der letzten Dekade Größen wie BENEATH THE MASSACRE, ION DISSONANCE und selbstverständlich die den modernen Death Metal der letzten Jahre maßgeblich prägenden DESPISED ICON. Etwas am Rande positioniert, aber durchaus schon etwas länger dabei sind NEURAXIS. Eine Position, welche möglicherweise der Tatsache geschuldet ist, dass ihnen – im Gegensatz zu den meisten anderen eben genannten Vertretern aus Montreal – nie so ganz der große Wurf gelungen ist. Dennoch: Die Band hat ihre treue Fanschaar – und das nicht ohne Grund, wie auch „Asylon“ beweist. Besonders an NEURAXIS‘ Version des technischen Death Metals ist beispielsweise der subtile Melodic-Death-Metal-Touch, welcher den Frickelattacken an den Äxten etwas an Ordnung schenkt. Ein weiterer Trumpf ist die äußerst kraftvolle und in jeder Lage überzeugende Stimme von Alex Leblanc, welche viel von SUFFOCATION-Schreihals Frank Mullen hat. Dazu eine Hand voll brachialer und gerne auch etwas straighterer Riffs, und fertig ist das Ganze. Das ist sicherlich nichts was man noch nie gehört hätte, unterhält aber dank kleiner eigener Nuancen und abgeklärten Songwriting durchaus. Was mir persönlich nur etwas beim Hören fehlte war so ein gewisses Konzept hinter den Songs, denn abseits einiger dicker und eingängiger Momente verläuft „Asylon“ manchmal etwas planlos. So ist dann auch „Asylon“ kein Ausnahmewerk – muss es aber auch nicht sein. NEURAXIS waren und sind Geheimtipp; eine Sache für Fans, die mit „Asylon“ erneut bekommen was sie von dieser Band wollen, und das ausgesprochen gut machen.
Tracklist:
01. Reptile
02. Asylum
03. Savior and Destroyer
04. By The Flesh
05. Sinister
06. Trauma
07. Resilience
08. Purity
09. V
10. Left To Devour