Plattenkritik

New Found Glory - Kill It Live

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Info

Release Date: 11.10.2013
Datum Review: 10.10.2013

New Found Glory - Kill It Live

 

 

„Kill It Live“ ist das erste Live Album, der mittlerweile seit 15 Jahren bestehenden Band aus Florida bzw. mittlerweile übergesiedelt nach Kalifornien. Aufgenommen wurden die 17 Songs im März dieses Jahres während zweier ausverkaufter Shows im „Chain Reaction“, einer der bekanntesten Clubs im Großraum Los Angeles für Hardcore und Punkrock Konzerte. Mit der Unterstützung von Bridge Nine Records veröffentlicht Gitarrist Chad Gilbert „Kill It Live“ auf seinem eigenen Label Violently Happy.
Über den Sinn und die Notwendigkeit eines Livealbums kann man sich natürlich gerade im Hardcore und Punk Bereich streiten, so wird man es vermutlich nie schaffen die Intensität und die Energie eines Konzertes aus den vier Wänden des Konzertraums auf den Tonträger zu übertragen. Vom ersten Longplayer „Nothing Gold Can Stay" ist nur der erste Ohrwurm „Hit Or Miss" übrig geblieben, mittlerweile auch schon 14 Jahre her, als ich diese Cd das erste Mal in meinen Cd Player gelegt habe, die Zeit vergeht... Der Löwenanteil der Songs stammt aus der ersten Hälfte der Schaffensphase aus den Alben „New Found Glory", „Sticks and Stones" und „Catalyst". Auch wenn das 2008 erschiene "Hits" Album nach diesen Alben datiert, deckt sich die Songauswahl nur teilweise. Los geht es mit „Intro" und einen besseren Start könnte es wohl kaum geben, direkt Highspeed voll auf die Zwölf. Generell gefallen mir die schnelleren NEW FOUND GLORY Songs seit jeher besser, die Midtempo Nummern haben für mich immer den Hang in Richtung Eintönig, um nicht zu sagen öde. Oder liegt es daran, dass je langsamer der Song ist, in vielen Fällen die Tendenz weg vom Punk hin zum Pop immer größer wird? Hmm, manch einer mag nun zu Recht denken, ist es nicht genau das wofür NEW FOUND GLORY bekannt sind? Songs mit gezügeltem Tempo, die typischen melodischen Riffs von Chad und der melodische Gesang von Jordan, alles in allem zwar punkig, aber immer schon mit großem Popeinschlag. Manchmal sind es einfach auch nur Nuancen warum ein Song einen mitreißt oder nicht.
Der Sound ist auf alle Fälle absolut tauglich, und man hat wiederum auch nicht den Eindruck, dass hier nachträglich noch zuviel im Studio nachgebessert wurde und Spuren mehrfach übereinander gelegt wurden. Das Publikum macht sich spätestens nach der Ansage, dass die Show für ein Live Album aufgenommen wird, lautstark bemerkbar und nimmt Sänger Jordan so manche Textzeile ab.
Als zusätzliches Schmankerl (oder als weiteren Kaufanreiz) sind am Ende noch 3 neue "Studio-Songs" enthalten. „I Want To Believe“ ist mal wieder absolut Mainstream tauglicher Poppunk, sicherlich mit guten Melodiebögen, zündet bei mir allerdings nicht, zu sehr vorhersehbar, zu glatt gebügelt. „Connect The Dots" wurde vorab schon als Single veröffentlicht, ein typischer NEW FOUND GLORY Song, auch im bereits angesprochenen Midtempo, und so weiß ich hier auch erst nicht so richtig, was ich davon halten soll, muss aber nach 2-3 Durchläufen zugeben das es NEW FOUND GLORY hier mal wieder verstanden haben, einen Song mit Ohrwurm Potential vorzulegen, wenn auch hier die richtigen Ecken und Kanten fehlen. Das Gleiche gilt auch für den dritten Song „First Bite“, nicht ganz so poppig, nicht wirklich gut, aber auch nicht schlecht, ganz einfach nichts was mich vom Hocker reißt.
Für wen es sich nun lohnt sich „Kill It Live" zu zulegen muss jeder für sich entscheiden, Fans können sicher bedenkenlos zugreifen und werden ihre Freude daran haben.


Trackliste:
1. Intro (live)
2. Understatement (live)
3. Don't Let Her Pull You Down (live)
4. All Downhill From Here (live)
5. Anthem For the Unwanted (live)
6. At Least I'm Known For Something (live)
7. Sonny (live)
8. Something I Call Personality (live)
9. Boy Crazy (live)
10. Tip of the Iceberg (live)
11. Coming Home (live)
12. Forget My Name (live)
13. Sincerely Me (live)
14. Hit or Miss (live)
15. Truth Of My Youth (live)
16. The Story So Far (live)
17. My Friends Over You (live)
18. I Want to Believe
19. Connect the Dots
20. First Bite

Autor

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Felix M.

Autoren Bio

ruhiger, bodenständiger Zeitgenosse