Der Promozettel betont mit Großbuchstaben, dass das was NEXT LIFE machen kein „Nintendocore“ ist. In der Tat haben NEXT LIFE mit dieser Kategorisierung nicht viel am Hut, oder zumindest haben sie nichts mit den gängigen Normen dieses Genres zu tun, wenn man überhaupt dabei von so etwas wie einem Genre sprechen möchte. NEXT LIFE sind nicht albern, wollen mit ihren computerartigen Sounds keine Party schmeißen, und Breakdowns oder generell Hard-/Metalcore-Elemente sind gar nicht erst auszumachen. Wenn schon Gitarrenmusik, dann sind NEXT LIFE schon eher im virtuosen und ausschließlich instrumentalen Tech-Metal der Marke ANIMALS AS LEADERS oder SCALE THE SUMMIT beheimatet. Und wenn schon computerartige Sounds, dann mit Atmosphäre. Aber auch mit einer solchen Kategorisierung würde man es sich zu leicht machen, wenngleich die dissonante Vertracktheit auf „Artifical Divinity“ doch etwas sehr vertrautes hat. Schwer fällt es, diese eigenartige Stimmung und den Ausdruck dieser Songs in Worte zu fassen; sie klingt wie eine Mischung aus Science-Fiction-Score und Alptraum, wirkt surreal und kryptisch. Definitiv beeindruckend, was NEXT LIFE hier für Klangwelten schaffen. Aber auch verdammt nah an der Schmerzensgrenze, so noisig und undurchsichtig NEXT LIFE vorgehen. Eine Hate-it-or-love-it-Platte, von der man entweder absolut fasziniert sein, oder von der man sich etwas mehr Musik und etwas weniger Wahnsinn wünschen kann.
Tracklist:
1. BACK TO THE ABYSS
2. LIGHTNING ACCELERATOR
3. CLIMBING WALLS
4. BLADE OF COURAGE
5. NUCLEAR WINTER
6. LIVING DEAD FOREST
7. MOONLIGHT
8. INFINITE TIME
9. RE-ANIMATED
10. ANTI MATTER
11. DIVINE ENCOUNTER
12. COLORS FADING OUT