Wer 20 Jahre im Geschäft ist und acht Alben veröffentlicht hat, muss sich nicht mehr verstecken. NIGHTFALL und ihr Chef, Sänger Efthimis Karadimas (der mit der Band eine Auszeit nahm, so dass durchaus von einer Wiederbelebung gesprochen werden kann), tauchen mit "Astron Black And The Thirty Tyrants" nicht ab, sondern präsentieren über Metal Blade ihr bis dato reifstes, homogenstes und aggressivstes Album ab. Wie unschwer am Titel zu erkennen ist thematisieren sie erneut die griechische Mythologie und transportieren diese in die Gegenwart, erneut in einem abgewandelten Lineup. Am Schlagzeug nahm Jörg Uken Platz, der Besitzer der Soundlodge Studios übernahm dann zudem noch die Produktion des Albums. Den Gitarrenposten übernahm der Amerikaner Evan Hensley, so dass sich NIGHTFALL von einer einst rein griechischen zu einer internationalen Band mauserte. Hervorragend konnte sich auch der Neu-Keyboarder Stathis Kassios in Szene setzen, denn seine Tasteneinschübe untermauern meist den weiter oben angesetzten Härtegrad. Und diese Wandlung im Bandgefüge hat dem Sound hörbar gut getan, denn der von Karadimas als "Dark Metal" bezeichnete Stil auf "Astron Black And The Thirty Tyrants" verbindet vor allem den melodischen Death Metal mit Black, Doom und Gothic Einschüben. Dabei wird von Anfang an deutlich, dass immer die Heaviness und ein raues Vorgehen im Vordergrund steht, geschmust wird bei NIGHTFALL nicht mehr. Auch verschafft sich immer wieder eine ordentliche Thrash Kante Luft, wenn nicht sogar Blast Parts die Luft verdunkeln. Eine marode Endzeitstimmung und unterschwellige Melodiebögen, die den Bogen des Zumutbaren nie überspannen, statten "Astron Black And The Thirty Tyrants" mit dem gewissen Etwas aus. Dieses wird ein wenig durch einen hohen Wiedererkennungsfaktor geschmälert, denn Namen wie PARADISE LOST, SAMAEL oder TIAMAT geistern herum, die epische Ausrichtung und die Gitarrenarbeit erinnert ab und zu sogar an die Eisernen Jungfrauen. Dennoch können sich NIGHTFALL mit "Astron Black And The Thirty Tyrants" neben ROTTING CHRIST an der Spitze des griechischen Düster Metals behaupten, zumal Travis Smith mit seinem Artwork das Album optisch abrundete.
Tracklist:
01. Intro
02. Astron Black
03. Astronomica / Saturnian Moon
04. Astra Planeta / We Chose The Sun
05. Ambassador Of Mass
06. The Criterion
07. Asebeia
08. I-I
09. Archon Basileus
10. Proxima Centauri / Dead Bodies
11. The Thirty Tyrants
12. Epsilon Lyrae