Wenn nichts mehr geht, geht immer noch Gothik. Wenn du in der Schule der schlechteste bist, du keine Freunde hast und selbst deine Eltern schon die Adoption durchplanen, wenn Leute die Straßenseite meiden und sogar du selbst keinen Bock mehr auf dich hast dann geht immer noch Gothik. Gothik, diese Randgruppe voller nervtötenden, erstaunlich netten Menschen ohne jeglichen Sinn für Mode oder Musik. Und bevor ihr mich falsch versteht ich rede nicht von der gesamten Kultur. Eben nur von der, die NOX INTERNA bedienen.
Jene spanischen "Wunderkinder" die dieser Tage ihr Debütalbum "XIII" veröffentlichen. Darauf enthalten? Dünn produzierter Gothikrock, was die Band "Decadent Rock" nennt, und spanischer Textwirrwarr, den natürlich kein Mensch versteht. Was hinzu kommt? Die Frechheit des Jahrzehnts, gar des Jahrtausends: "Lovesong" von THE CURE in einer selten langweiligen Version. Wäre es nicht so schlimm, könnte man drüber lachen. Aber überhaupt - NOX INTERNA brechen auf dem dünnen Eis der Belanglosigkeit nach 10 Sekunden ein, versuchen sich gar nicht zu retten und wollen scheinbar auf Biegen und Brechen klingen wie eine härtere Version von Chartgoths wie EVANESCENCE, wobei sie kläglich scheitern. Nichtmal aus Trash-Gründen hätte diese Platte den Platz im CD-Regal verdient. Aber für Musik der schlimmen und aufgesetzten Art steht Hellfest Records ja gerne ein.