OFF WITH THEIR HEADS sind die PBR-saufenden Spezialisten des Doompunks, falls es dieses Label ueberhaupt gibt. Alles eine Frage des Schmerzpegels. Was „Be Good“ den Hörer lehrt ist die ungesunde Weite zwischen einem kaputten Gefuehlshaushalt und dem befreiten Drauflosgroehlen.
Dabei fallen die Midwestpunks erneut auf im modernen Roster von Epitaph. Das Quartett trampelt und stampft räudig und selbstzerstörerisch zwischen all den geleckten Posthardcorebands - und hinterlaesst einen bitteren Nachgeschmack von Selbsthass und düsteren Emotionen. "Disappear" eroeffnet das fuenfte Album in Form einer dynamischem Hymne - getragen von Selbstzweifel und dem durchdringlichen Organ von Frontmann Ryan Young. OFF WITH THEIR HEADS hatten bereits auf "Home" die grossen Melodieboegen entdeckt und verarzten den Hoerer weiterhin mit ausgestreckten Mittelfinger: Der Titelsong schmiegt sich an fruehe AGAINST ME!, "No Love" klingt wie einer angepisste bis volltrunkene GREEN DAY-B-Seite, "Take Me Away" oder "Let It All" verarzten auch die OWTH-Fans der ersten Stunde. An kaesiges Songwriting oder poppige Inhalte allerdings ist auf dem ersten Album nach dem Akustik-Output "Won't Be Missed" nicht zu denken: OFF WITH THEIR HEADS stehen weiterhin mit beiden Beinen im Leben, waehrend sie zugleich versuchen, jenem mit beiden Fuessen zu entkommen.
"Locking Eyes" schleicht mit gesenktem Haupt um den Block und versucht Wind und Wetter zu entkommen. "You Will Die" ist Zunder fuer den verschwitzten Moshpit, "Tear Me Apart" erklaert dem Einsteiger den Sound der Band aus Minneapolis in zweieinhalb salonunfaehigen Minuten. "Be Good" ist ein lebendiges, wenn auch logisches Lebenszeichen, auf dem Young sich erneut mit Hilfe von Distortionpedal und erhobener Faust seinen Aengsten und Depressionen stellt. Das tut gut, belebt den Gefuehlshaushalt und unterstreicht die oftmals unterschaetzte Therapie des einfachen Drauflosgroehlens.