OASIS melden sich in diesem Jahrtausend mit "Don't believe the truth" eindrucksvoll zurück. Das neueste Werk der Britpopper ist endlich wieder ein Stück Kulturgut, so wie es damals ihre wunderbaren ersten beiden Alben Definitely Maybe und (Whats The Story), Morning Glory? Mitte der 90er waren.
Woran liegt das? Die Demokratie hat Einzug bei OASIS gehalten. Und das schlägt sich in gutem Songwriting nieder. OASIS sind weg vom Selbstplagiat, wie sie es auf Heathen Chemistry betrieben haben, und überzeugen wieder mit Energie und Ideen. Die Männer aus dem Hintergrund, Gem Archer und Andy Bell, die seit 2000 zur Band gehören, steuern drei Songs bei und waren darüber hinaus auch an der Produktion beteiligt. Weiter drei Songs stammen aus der Feder von Liam Gallagher, der sogar großmäulig behauptet, noch 100 andere geschrieben zu haben. Mastermind Noel Gallagher ist verantwortlich für die restlichen fünf Stücke. Part Of The Queue, Mucky Fingers und The Importance Of Being Idle sind für mich die Highlights des Albums und stammen allesamt aus Noels Feder.
Die BEATLES werden oft zitiert und haben sich sogar in den Reihen der Band in Form von Drummer Zak Starkey, dem Sohn von Ringo Starr, personifiziert. Lyla, die etwas schwache erste Single-Auskopplung, klingt nach Street Fighting Man von den ROLLING STONES, Mucky Fingers riecht gewaltig nach VELVET UNDERGROUND.
Zum Abschluß des Albums geben die Gallagher-Brüder in Let There Be Love ein versöhnliches Duett zum Besten. Bleibt zu hoffen, dass diese vokale Eintracht nicht nur symbolisch bleibt, sondern uns auch in Zukunft noch mehr gute Alben und weniger Schlagzeilen in der Regenbogenpresse beschert.