Plattenkritik

Of Montreal - Aureate Gloom

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Release Date: 06.03.2015
Datum Review: 25.02.2015

Of Montreal - Aureate Gloom

 

 

Die Prioritäten im Hause OF MONTREAL klingen zunächst nach Kaugummi und Tanzbein. Fehlanzeige, denn der Band um Kevin Barnes geht es seit langem um sehr viel mehr. Auf „Aureate Gloom“ ist weiterhin alles wie immer - nämlich nichts wie es scheint.

Wenn das daueragile Elephant 6-Kollektiv ausholt, geht es ebenso politisch wie "funky" zur Sache. Die Indiepopband aus Georgia schmiedet bereits zum dreizehnten Mal auf Albumlaenge luftige Sounds zwischen Tweepop, Disco und Indierock. Wie ernst es OF MONTREAL dabei ist, wird erst beim Griff zum Textplatt deutlich. Barnes verpackt Emotionen und Miseren, persoenlichen Mismut und Zweifel in seine Lyrics, denen er dann messerscharfe Gitarren und flockiges Schlagzeug zuspielt. "Empyrean Abattoir" oder "Apollyon Of Blue Room" bieten quirlige Beats und poppige Melodien, weniger Elektronik und ausgeschlafene Arrangements. "Last Rites At The Jane Hotel" schwebt im Chorus durch dichten Nebel, durch "Virgilian Lots" rasen verzerrte Gitarren mit fuelligen Synthesizern um die Wette. OF MONTREAL klingen auf dem Nachfolger zu "Lousy With Sylvianbriar" mal wie ein experimenteller Mittelweg aus BRIGHT EYES und VAMPIRE WEEKEND, dann wie eine trockene Dancepop-Reinkarnation - mit stetigem Blick darauf, dass das Hemd sauber gebuegelt sind und die Hose nicht zu eng zum Tanzen ist.
Die zehn Stuecke werden getragen von Charme und Melancholie, Barnes verfaengt sich oftmals spielerisch in Songs wie dem fast psychedelischen "Estocadas". Das macht viel mehr Spass, als es die Lyrics alleine zulassen wuerden. Zum Glueck steuern OF MONTREAL „Aureate Glomm“ musikalisch "sort of all over the place", so dass das nervoese Tanzbein nicht lange einsam bleiben duerfte.

Trackliste:

1. "Bassem Sabry"
2. "Last Rites At The Jane Hotel"
3. "Empyrean Abattoir"
4. "Aluminum Crown"
5. "Virgilian Lots"
6. "Monolithic Egress"
7. "Apollyon Of Blue Room"
8. "Estocadas"
9. "Chthonian Dirge For Uruk The Other"
10. "Like Ashoka's Inferno Of Memory"

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.