Die Norweger von OKKULTOKRATI haben sich musikalisch auf einen Pfad begeben, der weitestgehend noch völlig unberührt war. Ihr Album „Snakereigns“ mischt Bierplörre mit Rotwein und serviert es im okkulten Tetrapak. Und was einige nun wieder als neues Kultgesöff in den Himmel oder eher in die Hölle loben, werden andere wiederum unverzehrt links liegen lassen.
Dass den Punk und Schwarzmetall Teile ihrer DNA verbinden, ist längst kein Geheimnis. Auch das Vierergespann OKKULTOKRATI könnte man grob dem rotzigen Kellerpunk zu ordnen, doch die Norweger sehen sich eher im Scumrock. Wo sie auch nicht ganz so falsch liegen. Die neun Tracks klingen nach einer Mischung aus TURBONEGRO und Black Metal der Marke DARKTHRONE und MAYHEM. Leider herrscht auf „Snakereigns“ aber nicht das infernale Chaos, welches mit einer gehörigen Portion Schweinerock vertont wurde. OKKULTOKRATI wirken vielmehr wie eine angepisste Horde im Absinthrausch, die mit letzter Willenskraft und während des Gläserrückens okkulte Punkrocksongs aus ihren Instrumenten pressen. Teils schnell und rotzig, aber überwiegend langsam, ja fast schon hypnotisch. Sicherlich birgt das Ganze einige düstere Atmosphären. Gerade dann, wenn die Instrumentierung sich in Zeitlupengeschwindigkeit fortbewegt und der Gesang sich beschwörend darüber legt. Hat man jedoch wenig für den Okkultrock und seine Abarten über, droht auch schon ein Hörerlebnis, welches an der Nerven zerrt und irgendwann in der trüben Langeweile mündet.
An OKKULTOKRATI werden sich wie immer die Geister scheiden. Experimentierfreudige Ohren, oder die wie schon erwähnten Freunde des Okkultrock, finden hier sicherlich eine neue Offenbarung. Alle anderen sollten lieber beim Bier oder beim trockenen Roten bleiben.
Trackliste:
01. No Ouroboros
02. Snakereigns
03. Invisible Ley
04. I Thought Of Demons
05. Acid Eagle One
06. Unconscious Mind
07. We So Heavy
08. Let The Sun Recieve Her King
09. Nothing Awaits