Plattenkritik

Olafur Arnalds - Another Happy Day

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Release Date: 24.02.2012
Datum Review: 13.03.2012

Olafur Arnalds - Another Happy Day

 

 

Soundtracks sind in den meisten Fällen äußerst undankbar. Es gibt wenige Ausnahmen, in welchen der Soundtrack auch unabhängig vom Film allein auf weiter Flur stehen kann. Natürlich zählen hierzu eigentlich nur eigens komponierte Filmmusik und keine Compilations, wie sie u.a. Quention Tarantino so gerne verwendet.

Nun zu Olafur Arnalds, denn dessen Songs sind eigentlich wie gemacht für Filme. Fährt doch jeder bei seinen Songs sein eigenes Kopfkino voller monochromer Landschaften, düsteren Wolken, durchbrechende Sonnenstrahlen und wenigen Farbtupfern. Another Happy Day verhält sich bezüglich der Klangwelten in keinem Fall anders als seine bisherigen Alben. Sachte Klavieranschläge, Geigen von zaghaft bis stürmend, und verhaltene Elektronik. Folglich hat Sam Levinson sicherlich eine gute Wahl getroffen sich Olafur Arnalds als Soundtrackkomponisten für seinen ersten Kinofilm auszusuchen.

Liest man die Kurzbeschreibung des Films, so scheinen auch die Songs auf Another Happy Day zu passen. Heimkehr zum alten Familiensitz wegen einer Hochzeit und die daraus resultierenden eigenwilligen Dynamiken der Familienbeziehungen. Verschiedene musikalische Themen wiederholen sich auf diesem Album und das wohl auch im Film, wie es die Titel vermuten lassen. Unterschiedliche Räumlichkeiten und Personen werden durch Klavier und Geigen erkundet und unterstützen die Wirkung des Films sicherlich.

Aber nun zur eigentlichen Frage, kann der Soundtrack für sich alleine im Raum stehen? Hat Olafur Arnalds ein Album geschaffen, was auch ohne jeglichen Zusammenhang zum Film genossen werden kann? Leider nicht ganz. Natürlich zieht einen gerade der erste Song "The Land Of Nod" unweigerlich in seinen Bann. Natürlich ist "Poland" gesundes oberes Mittelmaß. Natürlich sind "Out To Sea" und "Everything Must Change" grandiose Lieder, die auch bei den letzten Alben herausgestochen hätten. Übrigen bleiben aber auch viele Wiederholungen und mäandernde Geigenflächen, welche für den Film vielleicht das richtige sind, aber auf dem Album nicht zufriedenstellen. Für Olafur Arnalds vielleicht ein schwächeres Album, aber dennoch über dem üblichen Soundtrackdurchschnitt.

Tracklist:

1. The Land Of Nod
2. Through The Screen
3. Before The Calm
4. Lynn’s Theme
5. Alice Enters
6. The Wait
7. A Family Stroll
8. Poland
9. Out To Sea
10. Autumn Day
11. Everything Must Change

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Kilian

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