Plattenkritik

Olafur Arnalds - Eulogy For Evolution

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Release Date: 12.10.2007
Datum Review: 07.10.2007

Olafur Arnalds - Eulogy For Evolution

 

 

Diese Musik braucht keinen Text, keine Erklärung, nicht einmal Namen. Sie ist Gefühl, Schmerz, Einsamkeit. OLAFUR ARNALDS gelingt das oft versuchte, und wohl auch annähernd genauso oft missglückte Vorhaben E-Musik in ein Pop-Format zu transponieren. Es ist ein Balanceakt, aber er gelingt harmonisch und sanft.

Was als Idee vielleicht noch nach abgehobener Avantgarde klingt, erweist sich als beängstigend sphärisches Klangmosaik aus minimalistischen Piano-Arrangments, gestützt von Streichern und hintergründigen Samples. Bekannt ist der Isländer ARNALDS einigen noch als Intro bzw. Outro Komponist von HEAVEN SHALL BURNs „Antigone“ , weniger dagegen als Drummer für FIGHTING SHIT oder CELESTINE, umso beachtlicher also, dass ein Album mit im weitesten Sinn klassischer Musik entstanden ist, das so gar nichts mit Rock oder gar Hardcore zu tun haben will. Die fließenden melancholischen Stücke lassen so tief in die ARNALDS Gefühlwelt blicken, wie keine Erklärungen oder Lyrics es vermögen würden. Wenn nun endlich die Drums zu beben beginnen inmitten all der kammermusikalischen Düsternis. ist das ein Befreiungs- und Herzschlag gleichzeitig. „Eulogy For Evolution“ endet mit kakophonischen Gitarren und der obligatorischen Orgel, womit dann auch der Brückenschlag zu Rock und Hardcore erfolgt und in gewisser Weise auch die Distinktion zur U-Musik, die vor allem bürgerliches Terrain bleibt – was schade ist, denn ebenso wie die Nachbarn von SIGUR RÒS kämpft OLAFUR ARNALDS an, gegen die Kälte in uns, und für all die Schönheit und Großartigkeit, die Musik ausmacht. Ein aussichtsloser Kampf, aber ein umso beachtlicher.

Tracklist:

1. 0040
2. 0048_0729
3. 0952
4. 1440
5. 1953
6. 3055
7. 3326
8. 3704_3837

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Dennis

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