Plattenkritik

Omega Massif - Split with Mount Logan

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Release Date: 08.01.2010
Datum Review: 06.02.2010

Omega Massif - Split with Mount Logan

 

 

Die Spielzeiten und Beiträge in diesem Duell könnten unterschiedlicher nicht sein. OMEGA MASSIF vs. MOUNT LOGAN. Die eine Band steuert zwei Songs bei, die insgesamt eine Länge aufweisen, für die die andere Band glatt acht Stücke benötigt. So unterschiedlich sich die Zeiten darstellen, so unterschiedlich ist auch der Sound der beiden Bands. Omega Massif sind bekannt für ihren wuchtigen Sound. Träge, kalt, postapokalyptisch, atmosphärisch, dynamisch und alles zerstörend. Mehr Adjektive braucht es nicht, um diese Band zu beschreiben. Mit ihren Veröffentlichungen „Kalt“ und „Geisterstadt“ hat die Band aus Würzburg enorm auf sich aufmerksam gemacht und sich einen Namen in der deutschen Sludge und instrumentalem Post-Gewichse-Szene erspielt. „Brachland“ und „Totengebirge“ schimpfen sich die beiden Beiträge der Bayern und die Atmosphäre steht der aus vergangenen Tagen in nichts nach. Eine sich langsam aufbauende Dynamik geht mit einer hinterhältig alles nieder reißenden Gewalt einher. OMEGA MASSIF sind dafür bekannt ruhig anzufangen, um dann im letzten Drittel förmlich zu explodieren. So gestaltet sich das auch hier und während „Brachland“ fast seicht daher kommt (für OMEGA MASSIF Verhältnisse), entfaltet sich das Potential der Band während „Totengebirge“ erneut und erreicht fast die Qualität des Übersongs „Unter Null“. So wuchtig und so destruktiv erlebt man deutsche Musik selten und wünscht sich eigentlich viel mehr dieser Art erleben zu dürfen. Im besonderen der letzte Part, sprich die abschließenden drei Minuten haben es derart in sich, spannen den Bogen bis ins Unermessliche, bis sich alles entlädt. Spätestens dann wird der Hörer an die nächste Wand gepustet und kann sich nur noch schwer vom Druck befreien.

Ganz anders gehen MOUNT LOGAN zu Werke. Hier regiert eher abgefahrener Screamo mit einigen Jazz-Anleihen, so nenne ich das jetzt einfach mal, denn letztlich entzieht sich das Gehörte jeglicher Beschreibung. Die Band entledigt sich jeglichem Sinn für Struktur, lässt immer wieder leichte „Surf“ Einflüsse aufblitzen und stellt im Allgemeinen das komplette Kontrastprogramm zu OMEGA MASSIF dar. So interessant das zum Anfang wirken mag, so sehr nervt es nach geraumer Zeit, zumal sich vieles sehr ähnlich anhört. Das ist wirklich schade, denn in der Band scheint ungemeines Potential zu stecken, welches hier leider nicht genutzt wird. Einzelne Stücke, wie beispielsweise „Assholibility“ oder auch „The New Preppiness“ wissen in ihrer Abgefahrenheit jedoch zu überzeugen und halten den Hörer bei der Stange. Dazu trägt mit Sicherheit auch der etwas befremdlich wirkende Gesang bei, der sich anhört wie ein schimpfendes, englisch mit spanischem Akzent sprechendes kleines Kind. Alles in allem ist das aber eher anstrengend.

Das Fazit ist fast klar. OMEGA MASSIF finden zur alten Stärke zurück, reißen alles nieder und MOUNT LOGAN versuchen immer wieder auf den noch am Boden liegenden Hörer einzutreten. Leider verfehlen sie die Weichteile immer wieder um ein kleines Stück, so dass es zwar weh tut, aber nicht zum Bewusstseinsverlust des Malträtierten reicht. Punktestand also 8 zu 5, gibt in der Gesamtheit sieben gute Punkte, wobei hier OMEGA MASSIF wesentlich mehr Gewichtung zuzuschreiben ist.

Tracklist:

Omega Massif:
01. Brachland
02. Totengebirge

Mount Logan
01. Modern Marrakesch
02. Shit In – Shit Out
03. Hemorrhoid Blues
04. The Lack Of Primitive Shapes
05. Assholibility
06. Loganizer
07. The New Preppiness
08. Urban Laxity

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Alex G.

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