Plattenkritik

Opeth - Heritage

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Release Date: 16.09.2011
Datum Review: 17.09.2011

Opeth - Heritage

 

 

„Heritage“ ist ein Manifest, ein Statement.
Ein Statement gegen moderne, fette Produktionen und gegen den Metal-Mainstream der auf diese setzt. OPETH stellen sich dagegen und veröffentlichen mit ihrem nunmehr zehnten Studiowerk einen überraschenden Gegenentwurf. Dabei hätte man sehr leicht erahnen können, in welche Richtung OPETHs Musik nach „Watershed“ gehen würde. Noch weiter weg von den extrem Metal Elementen, weiter zu den 70er-Einflüssen - Keine Growls von Mikael Akerfeldt mehr, nur noch klarer Gesang.

Wenn man es sich leicht manchen wollen würde, könnte man hier einfach schreiben OPETH spielen auf ihrem neuen Album KING CRIMSON nach – so leicht ist es jedoch nicht!
Jede Sekunde auf „Heritage“ ist ganz klar als OPETH zu identifizieren.
Angefangen vom relativ griffigen Opener „The Devil's Orchard“, der nach dem Klavierintro den Hörer überrascht, über das großartig variable „Slither“ bis zum atmosphärischen Höhepunkt „Folklore“ - OPETH wissen mit größtenteils mit den neuen „alten“ Fragmenten umzugehen. Zwischen diesen Liedern haben sich jedoch mit „Nepenthe“, „Famine“ und „Häxprocess“ drei Lieder eingeschlichen, die eher unausgearbeitet, skizzenhaft wirken und an eine Jam-Session als an richtige Songs erinnern.
Neben den musikalischen Einflüssen aus den 70ern, wurde sich natürlich auch in Sachen Produktion ganz klar an den goldenen Ära des Rock orientiert. Alle Instrumente wurde analog aufgenommen. Computereffekte, die man heutzutage bei beinahe jeder Produktion auffindet fehlen komplett. Besonders Bass und Schlagzeug gewinnen dadurch an Dynamik und sind wohl die dominantesten Instrumente auf „Heritage“.

Dieses Album ist ein großer Einschnitt in der Karriere der Schweden. Viele werden OPETH für diesen Schritt hassen, andere werden den Schritt begrüßen und auch weiterhin den Weg mit ihnen gehen. Egal wie man sich positioniert, Respekt muss man OPETH für diese Rückentwicklung auf alle Fälle zollen. Nicht jede Band hat den Mut erfolgreiche Pfade zu verlassen und die Reise auf ungewissen Wegen fortzusetzen.

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.