"Remember, do not slide into bed with the Devil unless you intend to fuck."
Mit den Helden von gestern in Erinnerungen zu schwelgen fällt meistens leichter, als ihre neuen Sachen zu ertragen. Für viele Nu Metal Maniacs galt Megaaktivistin Otep Shamaya und ihre Band OTEP als Ikone eines neuen Imperiums, vor allem in den Staaten war und ist die Band ziemlich angesagt. Hierzulande schwappte die Euphorie nie wirklich über, auch das neue Album „Atavist“ wird daran nichts ändern.
Zu Beginn ist der Crossover (die nu Metal-Zügel wurden merklich gelockert, halten die Gäule aber nach wie vor auf Spur) sehr interessant, die sich permanent bekämpfenden Stimmen erzeugen noch Aggressivität und können auch liebkosen. Auch machen die Hinterleute mit ihren Bassspuren und dem Powerriffing ordentlich Druck für die Meute. Aber je länger das Album läuft, desto uninspirierter wirkt „Atavist“, obwohl immer wieder einige Lichtblicke zu attestieren sind (Black Metal Einschübe oder lupenreine Thrash Galoppe). Eine Ballade, die zu Beginn leicht an die eisernen Jungfrauen („Children Of The Damned“) erinnert, zeigt Otep dann von einer stimmlich markanten Seite, die weder durch growlen oder schreien noch shouten verursacht, sondern allein durch ihre gute Klarstimme veredelt wurde.
Was dann aber dauerhaft auf die Nerven geht ist diese zu aufgesetzte Spoken-Word Attitüde, die im Wechselspiel mit hart stampfenden Rhythmen schnell ermüdend wird. Da kann auch das gut umgesetzte THE DOORS Cover am Ende nicht mehr allzu viel retten. „Atavist“ ist durchaus interessant, mehr aber nicht.
Tracklist:
01. Atavist Animus
02. Atom To Adam
03. Drunk On The Blood Of Saints
04. Remember To Forget
05. Skin Of The Master
06. We Dream Like Lions
07. I, Alone
08. Baby's Breath
09. Fists Fall
10. Stay
11. Bible Belt
12. Not To Touch The Earth