Plattenkritik

PAGAN - Black Wash

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Info

Release Date: 06.07.2018
Datum Review: 26.07.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Il Malocchio Si Apre
02. Death Before Disco
03. Silver
04. Imitate Me
05. Holy Water
06. Blood Moon
07. Year Of The Dog
08. The Greatest Love Songs
09. Wine And Lace
10. Fluorescent Snakes
11. Il Malocchio Si Chiude

Band Mitglieder

 

Xavier Santilli - Guiter
Matthew Marasco - Drums
Daniel Bonnici - Bass
Nikki Brumen - Vocals

PAGAN - Black Wash

 

 

Alles rockt und rollt, was nicht niet- und nagelfest ist - wenn PAGAN mit ihrem Debutalbum ins Haus fallen. Na gut, mit Verlaub gesagt geht so einiges Dank der tollwuetigen Australier auch direkt zu Bruch.

 
Mit "Black Wash" laesst die Band um Kraftpaket Nikki Brumen an den Vocals dem Hoerer keine Wahl: Alles kann, alles muss. Brennen, versteht sich. Allerdings weniger im Sinne eines mittelalterlichen Volksfestes. PAGAN aus Melbourne setzen auf einen gemeingefaehrlichen Cocktail aus Garage, Metal, Hardcorepunk und gutem alten Rock'n'Roll. Das Ergebnis klingt laut "Death Before Disco" oder "Holy Water" wie ein Haufen baertiger, zutaetowierter Schweden, die sich abwechselnd Keith Buckley und Liam Cormier ausleihen. Nebenher zerstueckeln Brumen und Schlagzeuger Matthew Marasco bei "Imitate Me" das Erbe des modernen Deathcores. "Blood Moon" schaltet einen erst duesteren, dann verschrobenen Gang runter, "Year Of The Dog" koennte der brutalste Klopper sein, den BILLY TALENT jemals geschrieben haben. So weit, so vielversprechend? Ganz recht - waere da nicht diese Monotonie, die bei neunzig Prozent der Arrangements in Brumens Stimme mitschwingt. Die uebrigen drei Viertel PAGAN verharren auf ihr gutes Recht, ihre Songs nach klassischer Rock'n'Roll-Formel zu schreiben. Das manche der Riffs so schlicht wie aus der Konserve klingen, faellt gar nicht mal so uebel ins Gewicht, denn Gitarrist Xavier Santilli, Drummer Marasco und Bassmann Daniel Bonnici wissen wie man das Feld von hinten aufraeumt.
Dennoch sind "The Greatest Love Songs" oder auch die Single "Silver" in der Summe schlichtweg zu banal. Das ist verdammt schade, denn mit etwas mehr Wagnis zum Songwriting und einem Hauch mehr Finesse im Gesang wuerden PAGAN sicher ohne Probleme an etwaige Vorbilder wie EVERY TIME I DIE oder THE BRONX anknuepfen. Mit "Black Wash" bieten die Aussies so einen zaehen Brocken wuetender Rockmusik einer Band, die hoffentlich gerade erst warm wird. Das lehrt den Hoerer spaetestens das Finale "Il Malocchio Si Chiude" dessen misanthropisches Finale doch irgendwie zum Nochmal-Hoeren anstachelt.

Autor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.