Plattenkritik

PEARS - Go To Prison

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 24.07.2015
Datum Review: 07.07.2015
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. You’re Boring
02. Victim To Be
03. Breakfast
04. Sycophant
05. Forever Sad
06. Framework
07. Terrible
08. Judy Is A Punk
09. Little Bags
10. Grimespree

Band Mitglieder

 

Zach Quinn - Vocals
Brian Pretus - Guitar/Vocals
Alex Talbot - Bass
Jarret Nathan - Drums

PEARS - Go To Prison

 

 

(Rerelease via Fat Wreck Chords am 24. Juli - in Deutschland bereits zuvor via Gunner Records erschienen!)

 

Paar aufs Maul - oder mit bösem Blick davonschlurfen? PEARS machen Profis aus allen, die hin- und hergerissen sind zwischen Moshpit-Chaos und gemachten Betten. "Go To Prison" ist hochkarätiger Stoff für Hardcorepunks, die auf Vorschlafen und NEUROSIS-Shirts gleichermassen stehen.

Denn PEARS spielen Musik, die innerhalb von Sekunden alles Wichtige sagt, tut und erledigt. "You´re Boring" knüppelt zunächst einige Momente lang das gelbe Sekret aus dem Gehörgang, dann erst zeigt die überjunge Band aus New Orleans, wie sie zu griffigen Melodien und Skatepunk von RANDY bis PROPAGANDHI steht. PEARS beanspruchen dabei wahlweise viel zu wenig oder viel zu viel Zeit, als es ihnen die zugetane Stilbeschreibung erlauben würde. "Breakfast" ist hörbar die wichtigste Mahlzeit des Tages, bei "Forever Sad" hingegen grüssen eher BLACK FLAG und durchgedrehte Crustpunknachbarn von der Westküste als kantiger Rock und zerrende Gitarren, wie sie aus den Sümpfen der Südstaaten bekannt sind. Geduld ist nicht gerade eine hörbare Stärke von PEARS, dennoch (oder gerade deswegen?) geht sogar ein riskantes RAMONES-Cover glimpflich aus.
"Terrible" räumt zuvor mit Hilfe des röhrend aggressiven und niemals labilem Gesangs von Frontmann Zach Quinn etwaiges Geröll aus dem Weg, nicht nur "Grimespree" bricht danach auf trickreiche und eigenständige Weise ein.

Immer wieder zieht die nicht mal einjährige Band die harschen und rohen Kampfansagen zurück und stopft manchmal gar stämmige Sludgemomente unter die gut zwanzig Minuten, nach denen "Go To Prison" schon wieder verpufft. "Sycophant" hingegen hat dafür kein Verständnis. In diesen unterkuehlten Momenten funktionieren PEARS mindestens genauso gut, weil gänzlich rücksichtlos. Erst zehn Mal aufs Maul, dann mit hämischem Blick aus dem Staub machen. Darin sind Quinn, Drummer John Bourgeois sowie Gitarrist Brian Pretus und Basser Alex Talbot bereits Profis - in Sachen Artwork ist hingegen noch Luft nach oben.

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.