Alles andere als leicht mutet die Last an, die diese Salzburger um Frontmann Jakob Wöran mit ihrem vernebelten Indierock durch die Gegend schieben. Wer sich den Details von "Williamsburg" stellt, wird auf eine musikalische Lichtung im Dschungel aus Haeuserschluchten und Regenfronten eingeladen.
Da steht er - fluesternd, beruhigend, emotional, vertraeumt aber stets erhaben. Der Sound der PURPLE SOULS erweitert seine Facetten, denn so taten es die Oesterreicher in der Entstehungsphase ihres Debutalbums hoechstpersoenlich. Eine Reise zum Big Apple, die Nachwehen von Hurricane Sandy gegen das hippe Treiben der Metropole - alles eingepfercht in ehrliche und flaechige Songs, die "Frozen Feelings" oder "Pieces" heissen. Hier ein Hauch INTERPOL, da eine Zeitlupenbewegung von THE NATIONAL. "Notion" waelzt sich genuesslich im Gras waehrend die Sonne untergeht und sucht nach der Hand des Partners, denn soviel Melancholie will geteilt erlebt werden. Auch zu "Rubicon" gesellen sich zarte Gitarren, lockere Popdrums und die gemuetliche Stimme Wörans, die besaenftigt und doch erfrischt. "Williamsburg" bleibt stark und ueberquert nie die Bruecke in den Schlund der Stadt, sondern packt helle Balladen wie "Ocean" aus, die blind im Radio und im Feierabend funktionieren. "There Goes The Fear" durchsucht duestere Gassen, in denen SNOW PATROL oder STARS lauern koennten. PURPLE SOULS zwingen sich nicht in ein modisches Korsett, sondern lassen "Babylon" oder den Titelsong lieber angenehm catchy und neo-folkig klingen. Nicht zuviel Rauch, nicht zu wenig Popappeal. "Once more I get caught in the crossfire, show me your empire, a soul to admire" seufzt sich Wöran durch "Time". Der Zauber New Yorks scheint ein weiteres Mal erfolgreich vertont worden zu sein.