Peter Tägtgren ist wohl ein Musterbeispiel für Perfektionisten und Workaholics. Neben seiner erfolgreichen Rolle als Frontmann der DeathMetal Combo HYPOCRISY war er auch schon als Produzent für Bands wie CHILDREN OF BODOM und DIMMU BORGIR unterwegs. Doch einem Menschen wie Tägtgren scheint nicht mal das zu reichen und so hob er 1996 sein Kreativitätsventil PAIN aus der Taufe dessen mittlerweile fünfter Longplayer „Psalms Of Extinction“ nun auf die Welt losgelassen wird.
Ich muss gestehen, ich habe PAIN bisher links liegen lassen – mir fehlt also der Vergleich zu den Vorgängeralben – aber vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht in diesem Fall. „Psalms Of Extinction“ hat auf jeden Fall einen dicken Anteil Industrial, viele Keyboards, viele Samples, viele Drumbeats aus der Dose. Dazu gibt es schwere, wuchtige Gitarrenriffs die zusammen mit der Stimme eine unheimlich düstere Atmosphäre schaffen. Frohsinn ist hier mit Sicherheit nicht Thema. Mehr als einmal wird auch deutlich, dass RAMMSTEIN eindeutig eine Inspirationsquelle für PAIN gewesen sind. So erinnern insbesondere „Nailed To The Ground“ und „Walking On Glass“ an den deutschen Exportschlager. Allerdings – und etwas anderes hätte sicher niemand erwartet – wird hier nicht geklaut sondern kontinuierlich verbessert. „Psalms Of Extinction“ ist ein ausgereiftes Industrialalbum ohne Schnitzer, ohne Makel. Es war ja auch kaum etwas anderes zu erwarten – wäre es nicht nahezu perfekt, hätte es wohl nie den Namen PAIN aufgedruckt bekommen. Freunde des Genres und der bisherigen PAIN Alben sollten auf jeden Fall reinhören ob ihnen auch die neue Stufe in der scheinbar endlosen Entwicklung des Peter Tägtgren gefällt. Die Chancen stehen gut. Zu guter Letzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass die PromoCD noch nicht final gemastered war – das fertige Produkt verspricht also noch mal ne Ecke fetter zu werden.
Tracks:
1. Save Your Prayers
2. Nailed To The Ground
3. Zombie Slam
4. Psalms Of Extinction
5. Clouds Of Ecstasy
6. Play Dead
7. Does It Really Matter
8. Computer God
9. Just Think Again
10. Walking On Glass
11. Bottle’s Nest
12. Bitch