This is Saarbrücken, not L.A. PALMCHAT´s Frontboy André ist das egal. Denn auch hierzulande gibt es mittlerweile fröhlich-freche Poppunkbands im Überfluss. Alles andere lässt sich mit dem richtigen Produktionsvolumen später eh noch in „Übersee“- atmendes Rampenlicht zerren.
PALMCHAT nämlich sind jung und haben Bock. Sich auf sie einzulassen, fällt nicht schwer. Im Gegenteil. „Suck It Up Princess“ eröffnet so schön auf die junge Vergangenheit eines gewissen südkalifornischen Genre-Trios schielend, dass man über die niedlichen „Warped Tour“-Träume im Text zu „The Way It Has To Be“ schnell – und eher müde lächelt. Ja, die Drums brettern und die Gitarren liegen dicht an dicht – das kann dem Studioaufenthalt nicht untergeschoben werden, aber spätestens mit dem gähnend hintergründigen Organ stürzt das Debütalbum der Saarländer hinab ins (untere) Mittelmaß: Weder Stimme noch Hookline bringen den Glanz oder die nötige Power mit, die PALMCHAT´s Sound zumindest noch Charakter oder Stärke eintrichtern könnte (wie es die leider kurzen Gastgesänge unterstreichen).
Glatt und hallend voran, das schafft das Album mit der Beihilfe von Christian Diehl (HIS STATUE FALLS) zunächst. Spätestens jedoch, wenn das tropfende „Sunshine“ schon nach einem etwaigen Finale fragen lässt fällt jedoch auf, dass kaum ein Moment des Eröffnungsdrittels kleben geblieben ist. Oder auffällig schmackhaft war.
„Dude... Just Put Some Faith In Me“ joggt sich wie der Titeltrack über drei Minuten lang bloß lauwarm - und geballte Gangvocals gehören genau wie vorläufige Breakdownparts wohl unausweichlich in den heutigen Standardkatalog. Im Gegensatz zur annehmbaren Aussprache der englischen Lyrics, die nicht nur bei den hübsch international verbratenen Schimpfworten übel aufstößt.
PALMCHAT klettern wagemutig durch das fröhliche „Fuck All You Haters“ („So fuck all you haters, because I won´t give a shit – about what you´re saying or what you´re thinking...“...), das Volumen schwebt weiter nur kleinlaut mit. Etwas ruppig und röhrend - mit einem Hintergedanken an die stimmliche Art und Weise Bela B.´s - bringt das Quartett letztlich auch das schwergängige „Time Won´t Change A Thing“ ins Ziel – tief angesetzter Atemzug in sphärisch-moderne Klangspektren inklusive. „Suck It Up, Princess“ – und vorbei der Streich, der ebenso schnell verdampft, wie der überflüssige Jux „A For Attitude“ verstummt.
Und die Stille danach an einen sehr, sehr weiten Weg bis auf die Bühnen der Warped Tour erinnert...
Trackliste:
01. The Way It Has To Be
02. Let’s Put It This Way
03. Dude... Just Put Some Faith In Me
04. Sunshine
05. Checked For The Rest
06. Fuck All You Haters
07. I Bought A Lemon… I Want My Money Back
08. Suck It Up Princess
09. Time Won’t Change A Thing
10. A For Attitude