Charly Steinhauer und PARADOX haben schon so Einiges zusammen durchgestanden. Auch seit ihrem letzten Album „Riot Squad“ (erschienen 2009) drehte sich mal wieder die Besetzungscouch und diesmal mussten Gitarrist und Drummer ausgetauscht werden. Im Grunde scheint es aber völlig Latte zu sein, wer auch immer unter diesem Banner firmiert, Hauptsache der gute Charly hält das Zepter in der Hand. Und „Tales Of The Weird“ ist musikalisch wesentlich besser als der Vorgänger ausgefallen. Der thrashige Power/Speed Metal ist abwechslungsreicher und auch härter geworden. So steht als Beispiel ein Track wie „Brutalized“ für relativ schnörkellosen, Riff-gewaltigen Thrash Metal der amerikanischen Sorte, der ungemein aggressiv und schnell die Nackenmuskulatur verspannt. Ein Ohrenmerk sollte auch auf die vielen filigranen Soli gelegt werden, diese sind aus deutschen Landen nicht unbedingt von dieser Welt. Schuld daran könnte die Neuverpflichtung an den Saiten sein, allerdings kann Charly auch seit Jahren mit seinem Instrument umgehen. Was allerdings nicht unbedingt auf seine Stimmbandakrobatik gilt, denn hier müssen Abstriche gemacht werden. Weder verfügt er über einen Thrash-Vibe noch über eine Power Metal Attitüde, vielmehr verhält es sich wie bei Jeff Waters von ANNIHILATOR: An der Gitarre hui, stimmlich jedoch geht. Dennoch ist „Tales Of The Weird“ eine lohnende Investition ob der wirklich guten Metalsongs, die jenseits von irgendwelchen Vergleichen liegen und damit sehr eigenständig klingen. Vergleiche können zu eben genannter Band und SUSPERIA gezogen werden.
Tracklist:
01. Tales Of The Weird
02. Day Of Judgement
03. Brutalized
04. Fragile Alliance
05. Escalation
06. Brainwashed
07. Slashdead
08. Zeitgeist
09. The Downward Spiral
10. A Light In The Black [RAINBOW-Cover]