Mit der neusten PARKWAY DRIVE Platte „Atlas“ steht ein Album in den Startlöchern, auf das die gesamte Metal/Hardcore Szene gespannt gewartet hatte. Das Phänomen PARKWAY DRIVE, was durch sehr gute Alben und dauerhaftes Touren an den entlegensten Orten (u.a. Kalkutta oder Jagersfontein / Südafrika) geschaffen wurde, gelingt es mit diesem Album, den Vorgänger „Deep Blue“ in den Schatten zu stellen.
Auf dem Album lösen sich brachiale Songs, die nur so nach Mosh- und Circlepit schreien, mit gefühlvollen Monumentalsongs ab. Man findet große Refrains wie in „Dream Run“ oder in „The River“, die gleich beim ersten Hören mitreißen und auch lange danach nicht aus dem Ohr verschwinden. Wo wir grade von „The River“ sprechen: Für mich vielleicht der beste Song der Platte, auch wenn sich das nicht so leicht sagen lässt. Er sorgt mit intensiven Lyrics und mit einer weiblichen Gaststimme für Gänsehaut und lässt mich daran glauben, dass vielleicht eine zweite große Hymne wie „Carrion“ geschaffen wurde. Schuld an der Gänsehaut und der unglaublichen Emotionsflut, die mich das ganze Album immer wieder überkam, sind ganz prägnant zwei Dinge Schuld: Die sehr düsteren Lyrics und vor allem die Stimmgewalt eines Winston McCall. Dieser kotzt sich mit einer nie dagewesenen Intensität, u.a. über die Zerstörung der Erde, die Konsumgier der Menschen (oder wie in „Sleight Of Hand“) über den Hass und die Gewalt, die im Namen von Gott und der Religion überall auf der Welt stattfinden, aus.
Die australische Combo schafft es wieder einmal, eine musikalische Evolution zu vollbringen, doch nie aus dem Auge zu verlieren, wer sie sind, wo sie herkommen und wie sie klingen müssen. Das Album klingt neu und anders, aber immer noch nach PARKWAY DRIVE. Eine bemerkenswerte Eigenschaft, die wohl jede Band gerne besitzen würde. Die Kritiker, die sich vielleicht wünschten, dass das Biest PARKWAY DRIVE endlich mal ins stolpern geriete, muss abermals enttäuscht werden.
„Atlas“ heißt das bisher beste PARKWAY DRIVE Album und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es vielleicht ihr Meisterwerk ist. Dies ist das Album, an dem sich künftig alle Bands in der Szene messen müssen.
Tracklist:
1. Sparks
2. Old Ghost / New Regrets
3. Dream Run
4. Wild Eyes
5. Dark Days
6. The River
7. Swing
8. The Slow Surrender
9. Atlas
10. Sleight Of Hand
11. Snake Oil And Holy Water
12. Blue And The Grey