Nerven sie euch nicht auch? Diese vierstündigen, überkitschigen Schnulzen in denen Inder sich durch die Liebe tanzen und singen?
Natürlich nerven sie euch. Shah Rukh Khan natürlich am allermeisten. Nicht nur weil er der Indische Tom Cruise ist, nein, auch weil man bei der vorliegenden Vierten Platte von Patrick Wolf zwangsläufig an ihn denken muss. Ob man will oder nicht.
Denn der orientalische Einschlag von "The Bachelor" ist kaum zu umgehen oder gar zu leugnen. Das fängt beim aalglatten Opener "Kriegspiel" an, da dieser mindestens soviel Kitsch in sich trägt wie der Titel eines Khan Filmes. Auch das langsame "Thickets" oder "Count of Casualty" können trotz gelegentlich hübscher Momente nicht so richtig überzeugen.
Um Weltoffenheit zu beweisen muss man allerdings gestehen: So richtig scheiße ist das ganze nicht. Der orientalische Folk-Einschlag passt nämlich schon ganz gut, wird leider nur zu kitschig und großspurig ausgefahren. Gerade in der ersten Hälfte vom Album. Songs wie "Who Will?" können nämlich durch eine gewisse Schönheit schon bestechen und sogar fesseln. Und durch eben jenen Track nimmt das Album auch erst richtig Gestalt an. Nach und nach werden ruhige und schöne Perlen zum Besten gegeben und "The Bachelor" wird im Endeffekt doch zu einem kulturellen Schmaus. Auch wenn der gewisse Kitsch-Faktor nicht ganz wegzudenken ist.
Tracklist:
1. Kriegspiel
2. Hard Times
3. Oblivion
4. The Bachelor
5. Damaris
6. Thickets
7. Count Of Casualty
8. Who Will?
9. Vulture
10. Blackdown
11. The Sun Is Often Out
12. Theseus
13. Battle
14. The Messenger
