Sicher. Seinen künstlerischen Anspruch hat sich der deutsche Indieopa auch auf seinem x-ten Studioalbum bewahrt. Ändert leider nichts an der Tatsache das gut drei Viertel dieser Platte selbst nach exzessiver Dauerbeschallung völlig am Hörer vorbeirauschen. Ist das Altersmüdigkeit?
Vielleicht ist aber auch einfach Nostalgie. Denn der inzwischen um die 25 Jahre alte Indie des Herren Boa hat sich bis auf Nuancen insgesamt recht wenig geändert und fühlt sich auch danach an. Ein Relikt aus der Vergangenheit. Fühlt sich wie heimkommen an, ist aber auch nicht sonderlich aufregend. Doch das ist nichtmal das Problem von "Loyalty". Denn das steckt bereits im Albumtitel. Boa bleibt sich seiner eigenen Umständlichkeit im Songwriting treu, was halt bisweilen einfach lasch und inspirationslos klingt.
Dabei ist auf "Loyalty" nicht alles schlecht. Manche Refrains des 17. (!!) Studioalbum zünden mit ihrer sich ausbreitenden Melancholie nach einer Weile und hallen lange im Kopf nach. Leider sind es nicht besonders viele, was der Nachhaltigkeit der Platte sehr schadet. Auch instrumental gibt es nichts aufregendes, alles wirkt überholt, abgehangen und matt. Das schlussendliche Fazit fällt auch dementsprechend aus: ein neues Boa-Album werden wohl fast nur alte Boa-Fans kaufen. Neue Fans wird er so wohl kaum noch gewinnen.
Tracklist:
1. Black Symphony
2. Want
3. Ernest 2
4. Loyalty
5. Til The Day We Are Both Forgotten
6. Sunny When It Rains
7. My Name Is Lemon
8. Under A Bombay Moon Soon
9. Lobster In The Fog
10. You Are Beautiful And Strange
11. Dream On Planet Cherry
12. When The Wall Of Voodoo Breaks