Ihr Lieblingsessen ist Pizza und sie kommen aus Krefeld. Jeder weiß Bescheid, nein, sollte Bescheid wissen: Denn die Rede ist von PHYRIA, die sich dem Verve Rock unterworfen haben. Wobei es Ansichtssache ist, was das genau heißen soll. Auch passen Bandname und Artwork so gar nicht zu dem, was „Like Slipping Through Dust“ eigentlich ist: Feinster alternativer Rock!
Das als Eigenproduktion ins Rennen geschickte Album überzeugt zunächst durch Professionalität. Sowohl der Sound als auch die Arrangements sind mit Nadeln gestrickt, die auf Hintermänner mit Ahnung schließen lassen. Wer es schafft, modernen Rock mit groovendem Metal zu unterlegen und einen Sänger ins Rennen zu schicken, der wie ein König seine Untertanen besingt und durch und durch mit Theatralik gebettet wurde, ohne peinlich zu wirken (Vergleiche mit Jim Kerr sind daher durchaus nicht von der Hand zu weisen), alle Songs auf einer Wellenlänge zu halten und im Midtempo zu belassen, der kann von sich behaupten, Songs geschrieben zu haben. Diese sind dann noch wunderbar melancholisch und klingen manchmal wie langsame, tiefergelegte BILLY TALENT, zumal immer auch ein Schuss Progressivität im Spiel ist. Wer sich mal wieder durch wunderbare Melodiebögen und ballastfreie Refrains beischlafen und dabei einem Gesang verfolgen möchte, der die Sinne bettet, wird bei PHYRIA fündig.
Tracklist:
01. Welcome…
02. Wings
03. Vora City
04. Buried By Birth
05. Narcoleptic Crime
06. Like Slipping Through Dust
07. The Curtain
08. Infuse You!
09. Coma
10. …Show Me Who You Are