Als ich aus irgendeinem Grund vor ziemlich langer Zeit einmal im Konsumtempel Mediamarkt gewesen bin (nicht das ich das öfters tun würde - ich bin doch nicht blöd!) fiel dort mein Blick auf die CD We are the only friends we have von Piebald. Ein Freund hatte mir von dieser Band vorgeschwärmt und da dieses Album für schlappe 3 Euro verramscht wurde griff ich sofort zu. Seit dem war ich bekennender Fan dieses guten Stückes und durfte mich auch bald darauf von den live Qualitäten Piebalds überzeugen. Umso gespannter war ich nun auf das Nachfolgewerk All Ears All Eyes All the Time. Leider muss ich gestehen, dass ich zunächst ein wenig enttäuscht wurde, erreicht dieses neue Album doch meiner Meinung nach nicht die Qualitäten seines Vorgängers. Die so einmalige Stimme von Sänger Travis leistet hier zwar ganze Arbeit, kommt jedoch nicht so einzigartig herüber wie beim letzten Album. Trotzdem muss ich einräumen, dass die vier - mittlerweile kalifornischen - Bostoner hier ein ausgezeichnetes, ja, man muss wohl sagen reifes Album vorlegen. Genreeinordnungen lassen sich längst nicht mehr vornehmen und die Bezeichnung Indiepop würde wohl eher tiefstapeln. Meine leichte Enttäuschung relativiert sich auch je öfter ich das Album höre, was erneut die Ausgefeiltheit der Songs unterstreicht, die nicht unbedingt beim ersten Ton zur Tür hereinfällt. Als ich Piebald gestern in Hannover noch einmal live erleben durfte überzeugten mich auch die neuen Songs voll und ganz. Mein Hit auf All Ears All Eyes All the Time ist definitiv The Jealous Guy Blues. Wie bemerkte Travis doch auf dem Konzert Jealousy is the worst human emotion. Der Mann weiß wovon er spricht!