Plattenkritik

Pierce The Veil - Collide With The Sky

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Release Date: 13.07.2012
Datum Review: 04.07.2012

Pierce The Veil - Collide With The Sky

 

 

Vic Fuentes und seine Band aus San Diego kosten ihr Leben derzeit in vollen Zügen aus. Dabei rattert es einige Umdrehungen auf den Zähler: Mitten in der Bronx die Sau rausgelassen? Zu offensichtlich mit den Discobeats geprahlt? In einem halben Jahr überschreitet Fuentes das dreißigste Lebensjahr - höchste Zeit also, sich dem (Post-Hardcore-)Himmel ein gutes Stück zu nähern.


PIERCE THE VEIL sind „treu und true“, vermag das für den Cookie-Core der Kalifornier schlagende Herz lautstark zu vermelden. „Collide With The Sky“ zieht da höchstens kurz die Augenbraue hoch und nickt aufrichtig. Auch wenn man ein Harry-Potter-Drumset spielt, kann man harte Musik machen. Auch wenn man harte Musik macht, darf man wie Fuentes gerne mal jaulen oder flennen, ohne mit seinem Bruder ( der mit dem Schlagzeug) gleich aneinander zu geraten.
„May These Noises Startle You In Your Sleep Tonight“ spricht für sich, die Geschichte mit dem Discobeat lässt die Augenbraue erneut tanzend zurück. Das Ausreizen der Gefühle hält jedoch bloß eine gute Minute an. „A Match In The Water“ oder „The First Punch“ lassen dann Licht in das Domizil des dritten PIERCE THE VEIL-Albums: Von Skatepunkbeats über metallische Leads und eben jenen sich überschlagenden Quietschgesang ist „Collide With The Sky“ ohne weite Maschen oder Ersatzfäden gestrickt. „Hell Above“ lenkt seinen Chorus direkt auf die Gleise und vollkommen zu Recht fragt Fuentes in „Bulls In The Bronx“ nach dem Rechten: „Maybe we´re just having too much fun...“ Ja, vielleicht ist das die Lösung.
„King For A Day“ und das tragende „Props & Mayhem“ saugen starke Momente von THE USED oder CIRCA SURVIVE und facettenreichem Arenarock auf und kneten spannende Fills wie das fast absurde Interlude bei „Bulls In The Bronx“ daraus.

Musikalisch sitzt das fest in der Nische, die PIERCE THE VEIL seit ihren Anfangstagen mitbestimmen. Und in der sie heute nicht ohne guten Grund weit oben mitmischen. „Collide With The Sky“ trägt viele der frühen, aufregenden und noch unverbrauchten Momente in sich, die ein Release dieser Tage wenn überhaupt oft nur schlecht kopiert.


„Last night you said you ended up in Palm Springs dancing on tables...“ posaunt Fuentes in „I’m Low On Gas and You Need A Jacket“ heraus, nachdem ihm bereits von Jason Butler (LETLIVE.) oder Kellin Quinn (SLEEPING WITH SIRENS) unter die Arme gegriffen worden ist. Dazu könnte der schmale Sänger doch prima seinen Dreißigsten zelebrieren und unter Beweis stellen, dass das Leben auch im Schatten von „Emo!“-Rufen und „Hot-Topic“-Autogrammstunden weitergeht.
Wenn man bloß - wie PIERCE THE VEIL - noch die eigentlichen Absichten vor Augen hat.

Trackliste:

01 – May These Noises Startle You In Your Sleep Tonight
02 – Hell Above
03 – A Match Into Water
04 – Kings For A Day
05 – Bulls In The Bronx
06 – Props & Mayhem
07 – Tangled In The Great Escape
08 – I’m Low On Gas and You Need A Jacket
09 – The First Punch
10 – One Hundred Sleepless Nights
11 – Stained Glass Eyes And Colorful Tears
12 – Hold On Till May

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.