Als sich die New Yorker PILOT TO GUNNER 2004 in eine lange kreative Pause verabschiedeten, geriet eine eigentlich schon vorher (leider) kaum gekannte Perle in Vergessenheit. Umso beachtlicher ist das Comeback, stolze acht Jahre nach dem letzten Album. Glücklicherweise haben Arctic Rodeo ein Herz für solche Geschichten und veröffentlichen nun Album Nummmer Drei. Ein Album auf dem das Quartett so unbeschwert und beschwingt klingt, als hätte es die lange Pause nie gegeben und als wären HOT WATER MUSIC immer noch everybody's darling. Moment, sind sie ja wieder.
Soll nicht heißen PILOT TO GUNNER wären das neueste Mitglied in der Gainesville-Familie, obwohl schon die ersten, warmen Akkorde des Openers "LA" anderes vermuten lassen. Waren sie ja aber auch auf den ersten beiden Alben nie. Das Quartett aus dem Großstadtmoloch New York brachten schon immer die Grundgedanken verschiedenster Strömungen auf einen gemeinsamen Nenner. Dazu gehört halt die Chuck Ragan'sche Fernfahrer-Punk-Romantik ebenso wie die elektrisierte Aufgeregtheit von SONIC YOUTH als auch das dreckige Holzfällerhemd von Chris Cornell. Diese Aufzählung liest sich genauso nostalgisch wie sie auf "Guilty Guilty" klingt. Musik über die 90er, für die 90er, aber aus dem Jahr 2012.
Im Wesentlichen ist "Guilty Guilty" aber eine bodenständige, straighte Rockplatte. Die Songs bleiben hängen, setzen ihre Höhepunkt stets im Zusammenspiel von Gitarre und Gesang und verstricken sich eigentlich nie in irgendwelche Experimente. Genau dieser Fakt macht "Guilty Guilty" aber eben zu dieser charmanten und langlebigen Platten. Song wie "We Die Today" oder "If We Make It Back East" sind der Gegenentwurf zur Schneller-Höher-Weiter-Debatte. Dabei verstecken sie aber auch ihre Einfachheit - haben sie eigentlich gar nicht nötig.
Tracklist:
1. LA
2. High Command
3. All The Lights
4. We Die Today
5. Execution Stylist
6. If We Make It Back East
7. Cardiac Event Planner
8. Let's Do This Again
9. Estate That's Real
10. Cash For Gold
11. Son Of Downstate