Bei "Pink Lion" handelt es sich um ein Re-Release des zweiten GROOVENOM Albums (als Auftakt einer gemeinsamen Zusammenarbeit mit dem Bielefelder Label Noizgate Records), das um 4 Bonustracks ergänzt wurde und im neuen Look erscheinen wird. Produziert wurde der Spagat aus Deathcore, Pop-Appeal, Rap Gedöns und SCOOTER-Geräuschkulisse von ESKIMO CALLBOY Gitarrist Daniel Haniß, was als musikalische Referenz eigentlich schon ausreichen sollte...
Thematisch setzt sich "Pink Lion" angabegemäß "bewusst sarkastisch mit der wachsenden Intoleranz und Gleichförmigkeit der Metalszene auseinander und stilisiert sich provokant als letzte Hoffnung einer Jugend, die nur noch in Schubladen denken kann". Soso! Provokation und Grenzüberschreitung als Mittel, um die Szenepolizei aus ihren Löchern zu locken. Was immer auch die tiefere Absicht hinter diesem Album war, es ist etwas besser geworden als befürchtet. Denn spielerisch kann das Sextett aus Dresden überzeugen und die Mixtur aus aus den oben genannten Spielarten klingt nicht durchweg nach Lachnummer. Natürlich ist das Gegenüberstellen von männlicher Gewaltbereitschaft (musikalisch ausgedrückt durch den Löwen auf dem Cover) und weiblicher Grazlilität (musikalisch ausgedrückt durch die pinke Farbe, in die der Löwe gedöppt wurde), aufgepäppelt mit diversem musikalischem Schnickschnack, nicht neu, aber der pinke Löwe kann sich behaupten und es dürfte schwer werden, diesen vom Vermehren fernzuhalten.
Und mit "Unbeliever" hat sich sogar ein Song unter die Meute geschmissen, der irgendwie nicht kalkuliert oder aufgesetzt, sondern homogen und schlüssig klingt (vielleicht weil der auf Hochglanz gepimpte Klargesang fehlt). GROOVENOM sind eine Band, die sich und ihre Musik nicht ernst nehmen wollen. Also kann der Hörer es erst recht nicht nicht! In diesem Sinne...