Plattenkritik

Pipes And Pints - Found And Lost

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Release Date: 05.11.2012
Datum Review: 21.11.2012

Pipes And Pints - Found And Lost

 

 

Zwölf Buchstaben könnte Syco Mike im Notfall sicher noch irgendwo unterbringen. In der Kniekehle. Oder unterhalb der Achselhöhle. Viel tintenfreie Haut allerdings bietet der Körper des Sängers nicht mehr – also sollte ein Tattoo zum Albumrelease wohlüberlegt sein. Der Weg durchs Leben, den der ehemalige MUGSHOT 76-Rüpel von Österreich über Kalifornien bis nach Prag zurückgelegt hat, erzählt sicher schon Geschichten genug. Noch mehr werden es jetzt mit „Found And Lost“.

PIPES AND PINTS machen es dem fiebrigen Neuheiten-Sucher im Plattenladen genauso einfach wie dem stinkfaulen Berufsjournalisten: Schon im Bandnamen verstecken sich Leidenschaft, imaginäre Hörprobe und eine heimliche Sturzflut an Klischees. Folkpunk? Dudelsackintro? Segelschifftätowierungen? RANCID-Refrains? Bullseye. Wer hinter fünfzig Prozent dieser Fragezeichen sofort ein „bloß nicht“ schmettern möchte, greift wieder zur Tageszeitung – denn PIPES AND PINTS sei ihm/ihr somit beantwortet und bis ins Detail offenbart. Den übrigen Bagpipes- und Kehlkopfhungrigen da draußen erklärt „Right Or Wrong“ genau wie „Calling Me“, wo es im Leben lang geht: Gehört wird nur aufs Herz, ausgetrunken wird dafür alles andere.

Die Referenzen zu THE BONES, den STREET DOGS oder eben Lars Frederiksen und Kollegium liegen auf der Hand, denn wirklich Eigenständiges oder Handsigniertes fließt bei der tschechischen Band um Raubein Mike, Vojta Kalina am Dudelsack, Gitarrist Tomas Novotny, Drummer Lukas Vincour sowie Ondra Balvin am Bass kaum aus dem Zapfhahn. „She´s The One“ und „One Connection“ sind trotzdem perfekt ausgestattet für den Pit, den Pint zuviel oder einen triefenden Samstagabend unter den besten Kumpels. Bei „Runaway“ sitzen PIPES AND PINTS dann spätestens so auffällig dicht neben Herrn Armstrong und seine Bay Area-Punks gerückt, dass ein Zuprosten schon umschmunzelt werden darf und man „Found And Lost“ die eigene Daseinsberechtigung streitig machen will.
„Never Let You Down“ verspricht – was sonst – aufräumend noch mal alle Must-Haves: Trinken, mitsingen, das Leben auskosten und Freundschaften pflegen. Hier zählt Tschechien auch nüchtern eins und eins zusammen – und damit stehen sie nicht allein: The Real McDropkickMollys warten schon an der Bar.

Trackliste:

01. She's The One
02. Calling Me
03. Never Let You Down
04. One Connection
05. Right Or Wrong
06. Found And Lost
07. Her Life And Thoughts
08. Blackhearted Doubts
09. Fear Is Just A Feeling
10. Runaway
11. Warpath 82

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.