Dass Steve Hewitt 2007 PLACEBO verließ überraschte im Grunde niemanden. Schien die Band doch schon immer im Umgang miteinander etwas unterkühlt zu sein, verwunderte es kaum, dass der Split kam. Dass Bassist Stefan Olsdal danach ein RnB Album aufnahm war da schon eher verwunderlich, ebenso wie die großen Töne die Molko und Co. nun zu spucken wissen. Größer als U2 wolle man werden und auch die Stones stehen nicht mehr lange im Weg. Bitte meine Herren, das müssen Sie erst mal beweisen.
Denn auch ohne diese großspurigen Thesen hätte die Band eine ziemlich große Wand aus Erwartungshaltungen zu durchbrechen. Nicht, dass da bloß ein neues Label wäre, auch ein neuer Drummer ist an Bord. Der reiht sich mit seinen blutjungen Jahren noch so gar nicht in die Band ein, hält sich bei Interviews bislang bedeckt und scheint trotzdem der neue Vorzeige-Kreativbrunnen zu sein.
Denn es stimmt, PLACEBO anno 2009 klingen anders. Zwar kann man sich die markante Stimme Molkos sicherlich niemals wegdenken, doch das muss man auch gar nicht. Denn sie ist eigentlich alles was PLACEBO für immer haben werden. Die todtraurigen Songs jedenfalls sind größtenteils völlig verschwunden. Es regieren fröhliche Glockenspiele, erstaunlich positiv klingende Bläser und sowas wie Gute Laune Songs. 13 Stücke die für die alteingesessenen Fans sicherlich eine Berg- und Talbahn Fahrt darstellen. Denn die Übersongs, diese genialen Songs, sie fehlen einfach. Was die Single nämlich eindrucksvoll andeutet wird auf dem Album fortgeführt. Es ist kein schlechtes Album, aber schon gar kein besonderes oder eine Offenbarung. Doch Dank der wirklich herrlichen zweiten Hälfte: 7,4.
Tracklist:
Kitty Litter
Ashtray Heart
Battle For The Sun
For What It's Worth
Devil In The Details
Bright Lights
Speak In Tongues
The Never-Ending Why
Julien
Happy You're Gone
Breathe Underwater
Come Undone
Kings Of Medicine