Es sind doch gerade die kleinen Unterschiede, die andere Länder so interessant machen. Quarterpounder mit Käse und so. Wenn es für die brasilianischen Party-Ikonen CSS heißt „Music is my hot, hot sex“, so geben sich die seit über 10 Jahren am Rande der Banalität entlangmusizierenden Hosen-Epigonen PLANLOS etwas bieder: „Music is my girlfriend“, heißt es im gleichnamigen Opener des inzwischen fünften Albums, und gleich hintendran kommt das obligatorische „Ooooohoooo“.
Aber wahrscheinlich ist PLANLOS einfach nur ein unverständliches Mysterium für mich, denn auch für „uns“ „Pressemenschen“ hat die Band (wie eigentlich auch für alles andere) eine pathetische Binsenweisheit: „Und jetzt glaubst du, du weißt bescheid / Schlecht informiertes Presseschwein.“. Neben lyrischen Perlen („Rock’n’Roll und kühles Bier / Dafür leben, dafür sterben wir“) werden auf ein neues Songs über Freundschaft und Kneipen, die Band und die Welt intoniert, gekrönt von „Schwarzes Schaf“, das tatsächlich die Frage stellt, wie Gott persönlich den Tod von Milliarden Kindern zulassen kann, während aus dem Off ein „Vater Unser“ tönt. Das allein ist Grund genug die Band in ein unendliches Streitgespräch zwischen Hosen- und Onkelz-Fans zu verbannen. Selbst Ska-Einlagen („Alles Super“) helfen da nicht mehr weiter. Im Grunde genommen helfen die sowieso niemandem weiter, der sich durch „Feuer & Flamme“ kämpfen muss.
Wenn „Feuer & Flamme“, eine halbseidene Ansammlung aus mit Protzigkeit, Bier und dem Mief von 90er MTV Deutschpunk gefüllte Paarreimparade, das reifste und beste Album der fünf von PLANLOS ist, dann Gnade uns Gott sollte sich je jemand an ein Reissue der Diskographie wagen.
Tracks:
1. Music Is My Girlfriend
2. Etiketten
3. Rosenkrieg
4. Wenn Es Regnet
5. Schwarzes Schaf
6. Zombie
7. Alles Super
8. Hummer oder Hölle
9. Neben Dir
10. Stummer Schrei
11. Feuer & Flamme
12. Es Kommt Wie Es Kommt