Plattenkritik

Polar Bear Club - Sometimes Things Just Disappear

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Info

Release Date: 11.03.2008
Datum Review: 22.09.2008

Polar Bear Club - Sometimes Things Just Disappear

 

 

Zwar bereits seit einiger Zeit (in den Staaten) veröffentlicht, dennoch aus dem stetig unübersichtlicher werdenden Sumpf verzichtbarer Genre-Releases ganz klar herausstechend: "Sometimes Things Just Disappear" der sympathischen (das sagen uns zumindest die Texte) POLAR BEAR CLUB aus Syracuse. Irgendwo auf der raueren Seite der Emo(-Core)-Macht angesiedelt hat die Band schlichtweg ein dermaßen glückliches Händchen für hakenschlagendes Songwriting mit leichter Popaffinität, dass man sie einfach gern haben muss. POLAR BEAR CLUB spielen wohl das, was Oliver Uschmann bezogen auf die Raubein-Heroen THE DRAFT und HOT WATER MUSIC einmal sehr treffend als „Kumpelrock“ bezeichnet hat: whiskeylastiger Doppelharmoniegesang, zwei Gitarren, die beständig gegeneinander anspielen sowie große, weltumarmende Melodien, die allerdings nicht zu inflationär eingesetzt werden. Myriaden von Tempiwechseln und Breaks halten sie Sache zusätzlich spannend.

Im direkten Vergleich zu den Göttern aus Gainesville, Florida zu – sagen wir mal - "The New What Next"-Zeiten, kommen POLAR BEAR CLUB oftmals jedoch mit ungleich mehr Punch um die Ecke. Überhaupt schaffen es nicht übermäßig viele Bands besagten Genres vier- bis fünfminütige Songs zu arrangieren, die nicht zu lang wirken. Man höre sich in diesem Kontext einfach mal den Opener an, oder 'Hollow Place' mit seinem furios-druckvollen Schlagzeugauftakt plus DEM Refrain des Albums. Hier passt (fast) alles. Sogar der Ausflug ins Balladeske am Schluss wirkt nicht peinlich aufgesetzt, da der Fünfer sich das gewisse Quäntchen Hemdsärmeligkeit stets bewahrt. Mit Zeilen wie „When I scream it certainly isn´t for machismo, not intimidation nor gender segregation“ ('Our Ballads') haben sie dann bei aller Simplizität der Aussage auch auf rein menschlicher Ebene gewonnen. Diese Band könnte definitiv eine große Zukunft vor sich haben, wobei man sich in heutigen Zeiten der inflationären Bandauflösungen auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sollte…


Tracklist:

01: Eat Dinner, Bury The Dog And Run
02: Hollow Place
03: Bug Parade
04: Another Night In The Rock
05: Burned Out In A Jar
06: As `Twere The Mirror
07: Tried
08: Our Ballads
09: Heart Attack At Thirty
10: Convinced I´m Wrong

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René

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