Bei POPPERKLOPPER, da findet jeder was er sucht. Vom albernen Punkerboy, der eigentlich nur provozieren will, bis hin zum pensionierten Alt-Punk, der sich ganz langsam an die aktuelle Punkszene rantasten möchte. Und wer geile Albumtitel sucht, der wird genauso fündig wie der, der beschissene Bandnamen total ulkig findet. Desweiteren sind auch jene mit POPPERKLOPPER gut bedient, die sich zwischen arg aufgesetzten und plakativen Texten und halb-okayen lyrischen Ergüssen wohl fühlen. Abwechslung braucht eben jeder. Wer allerdings unkreatives Artwork sucht, der ist hier falsch. Dass Nix Gut Records für nette Aufmachungen bekannt ist, sollte klar sein. Im Falle des 21jährigen Bestehens der Band fährt man allerdings richtig hübsch auf. Ein riesiges Poster im Booklet zeigt sich im Zeitungsstil und listet Lyrics und Leserbriefe an die Band liebevoll auf.
Wie auch die Musik. Zwischen, wie erwähnt, arg plakativer Zerstörung („No Future“) und ganz netten Geschichten („Belogen + Betrogen“) findet jeder seinen Platz. Ob nun der Fan von Gegröhle oder simplem Deutschpunk. Der Straßenpunk-Anteil ist wenig von der Hand zu weisen und so haben POPPERKLOPPER das am besten gemacht, was sie eben am besten können: Deutschpunk, der viele Menschen begeistert. Das einzige Manko, und das macht für mich diese ganze Band völlig unsympathisch, findet sich im Anti-Kapitalismus Song „Keine Gefühle“. Was hat in einem solchen Song ein Ausspruch wie „Arbeit macht frei“ zu suchen? Dümmliche Telequiz Girls müssen sich für sowas entschuldigen und werden gefeuert, dümmliche Punkerboys feiern das auf Konzerten ab. Wäre wenigstens eine Parallele zur dritten Reich Thematik festzustellen, aber nein, hier prescht man einfach unüberlegt nach vorn. Nicht gut.
Tracklist:
1. Belogen + Betrogen
2. Up In Smoke
3. Allein
4. Contract Hustle
5. Keine Gefühle
6. Big Wallets – Bad Taste
7. The Great Divide
8. Waste Of Time
9. No Future
10. Ewigkeit Auf Zeit
11. Protect And Serve
12. One Track Mind
13. Mein liebster Feind
14. Aint No Loser
15. Rotten City