Plattenkritik

Portrait - Crimen Laesae Majestatis Divinae

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Release Date: 06.05.2011
Datum Review: 11.01.2012

Portrait - Crimen Laesae Majestatis Divinae

 

 

Die Retrowelle rollt mit voller Kraft über die Musikszene. Bands schwemmen den Markt mit ihrem Sound aus scheinbar längst vergessenen Zeiten. GHOST, THE DEVIL’S BLOOD und wie sie alle heißen stehen hoch im Kurs. Es erscheint eigentlich auch logisch. Die 70er und frühen 80er Jahre waren für die etwas härtere Rockmusik ja die Zeit schlechthin. The place to be sozusagen. Alle Diejenigen, denen der Segen einer frühen Geburt nicht erteilt wurde, können also aufatmen. Sie haben jetzt die Gelegenheit.

Und hier kommen die schwedischen PORTRAIT ins Spiel. Sie machen für all diejenigen Musik, die den Aufstieg des Heavy Metals in den frühen Achtzigern nicht oft genug wiedererleben können oder ihre Helden nur noch im frühen Rentenalter live zu Gesicht bekommen. Die 2004 gegründete Band bringt nun mit neuem Sänger ihr zweites Werk unter dem, für Latein Unkundigen kaum ausprechbaren, Namen „Crimen Laesae Majestatis Divinae“ heraus. Übersetzen lässt sich der Titel ungefähr mit Verbrechen gegen die heilige Majestät. Die lyrische Ausrichtung ist hiermit also schon mal sehr metallisch ausgelotet.

Den geneigten Hörer erwartet höhst kuttenkompatibler, klassischer Heavy Metal mit entsprechend authentischer 80er Jahre Produktion, harmonischen Gitarrenleads, spitzen Schreien und einer gepflegt metallischen Attitüde. Der ganze Auftritt der Band schreit förmlich nach Metal. Der neue Frontmann Niklas Svensson setzt dem Ganzen mit seiner sehr eigenwilligen, aber charakteristischen Stimme die Krone auf und stellt seine Vorgänger locker in den Schatten. Sein Gesangstil lässt sich nur schwerlich beschreiben und erinnert am ehesten an King Diamond persönlich. Die Mischung aus extrem spitzen Schreien und seinem Gespür für leicht schräge, jedoch immer passenden, Harmonien wird für den Unbedarften zunächst merkwürdig klingen. Nichts destotrotz versprüht er eine gewisse Faszination und ist in Songs wie „Darkness Forever“ oder dem Opener „Beast of Fire“ der absolute Höhepunkt. Und das trotz der durchweg hervorragenden Gitarrenarbeit.

Einziges Manko bleibt das streckenweise etwas zu eintönige Drumming. Zwar wird dadurch ein einzigartig treibender Effekt erzeugt, doch bei Songs die gerne mal an der 8 Minuten Grenze kratzen, würde dennoch etwas mehr Abwechslung gut tun.

Schlussendlich schaffen PORTRAIT mit ihrem Zweitling definitiv eines der Highlights im klassischen Heavy Metal im Jahre 2011, dass Kopf an Kopf mit IN SOLITUDE den alten Helden huldigt. Weitermachen!

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Bart

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