Die Jungs von PORTUGAL. THE MAN haben definitiv nichts mit dem europäischen Land in ihrem Namen zu tun. Die Band wurde nach dem Split Up der grandiosen ANATOMY OF A GHOST von Zachory Carothers und John Baldwin Gourley in den tiefen Eiswüsten von Alaska formiert und war seitdem fleißig damit beschäftigt kreativen Output zu generieren. Man benannte letztendlich die Band nach einem ganzen Land, da man das "Bigger Than Life" Gefühl transportieren wollte welches man sonst so häufig im Hip Hop findet, der Name oder das Land Portugal kam den Jungs als erstes in den Sinn.
Aber kommen wir zum virtuosen Output namens "Waiter: "You Vultures!"", der nicht etwa den Post Hardcore Stempel von ANATOMY OF A GHOST trägt, sondern in komplett neue, experimentelle Gewässer aufbricht. Das Album brilliert mit extrem tanzbarer Indierock, poppiger Genialität à la HEAD AUTOMATICA und der avantgardistischen Verrücktheit, die das BLODD BROTHERS Nebenprojekt NEON BLONDE abfeiert. Bereits beim vom melodischen Keyboard dominierten, fast seicht wirkendem Opener "How The Leopard Got Its Spots" trifft die sanfte, elektronische Melodik genau den richtigen Punkt im Innenohr, der für die nächsten Wochen einen Dauerohrwurm geparkt hat. Die harmonischen Vocals haben definitiv einen ordentlichen Pitch erfahren wirken jedoch keinesfalls zu künstlich. "Marching With 6" zeigt sich deutlich dynamischer und erinnert am ehesten an die BLOOD BROTHERS während bei "Chicago" der coolste Electro-groove rausgekramt wird, den ich bisher erleben durfte. GATSBYS AMERICAN DREAM Frontmann Nic Newsham akzentuiert gesanglich bei "Marching With 6" und gibt dem sehr minimalistischen und anfangs ruhigen "Elephants" eine unerwartetes Ende. Es ist einfach unglaublich wie vielseitig die Songs des Debütalbums von PORTUGAL. THE MAN sind bei denen es noch unendlich viel zu entdecken gibt. Dieses Album ist großartig, langfristiges Hörvergnügen wird garantiert!
01. How The Leopard Got Its Spots
02. Gold Fronts
03. Stables And Chairs
04. AKA M80 The Wolf
05. Marching With 6
06. Elephants
07. Waiter
08. Chicago
09. Bad Bad Levi Brown
10. Kill Me The King
11. Tommy
12. Horse Warming Party
13. Guns... Guns... Guns