Für Doom Metal waren wohl die Jahre 2009 und 2010 die Jahre der großen Wiederauferstehung. Bands wie zum Beispiel ATLANTEAN KODEX und GRIFTEGARD machten dieses Genre wieder interessant und so kommen nun auch jüngere Hörer in den Genuss des langsamsten und urspünglichsten Metalstils. PROCESSION aus Chile sind auch angetreten um ihren Teil dazu beizutragen. Ihre „The Cult Of Desease“ EP sorgte bereits 2009 im Doomuntergrund für eine große Aufmerksamkeit nun steht mit „Destroyers Of The Faith“ ihr erster Longplayer an.
Jeder der sechs auf dem Album befindlichen Songs hat seine eigene Seele und ist eine Doom-Hymne vor dem Herrn – außer das einleitende Intro natürlich! Schwere, finstere Riffs, schleppende Drums, ein starker epischer Gesang.
Ob nun das ausufernde "The Road To The Gravegarden“, was mit seinen ruhigen Zwischenspielen auf eine Länge von knapp über zehn Minuten kommt, oder der für Doom Verhältnisse doch etwas schneller Titeltrack - PROCESSION können ihr Handwerk und huldigen mit ihrer Epik gleichzeitig CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS, verlieren dabei die Zukunft und ihren eigenen Stil nicht aus den Augen. Der wohl beste Track auf dem Album ist das abschließende "White Coffin". Dieser dreht die Pathosschreibe noch einmal komplett nach oben und wartet im Mittelteil mit einer besonders langen Instrumentalpassage auf um dann mit einem mitreißenden Chorteil abzuschließen.
Die Produktion ist erdig und lebendig gehalten und gibt „Destroyers Of The Faith“ (Der Titel ist für Insider ein kleiner nett gemeinter Judas Priest Seitenhieb) den nötigen Druck.
Nach ATLANTEAN KODEXs Album ist dies wohl die zweitgrößte Doom-Überraschung des Jahres 2010 und wird hoffentlich in einigen Jahren zum Kanon der Doom-Metal Pflichtkatalog gehören. Jedem Metal Anhänger der nur im Entferntesten mit diesem Genre etwas anfangen kann, sei hiermit ein Anspieltipp geliefert!
Tracklist
1. Hyperion
2. Destroyers Of The Faith
3. The Road To The Gravegarden
4. Chants Of The Nameless
5. Tomb Of Doom
6. White Coffin