Kein Schimmer, was manche Musiker als Ansporn nehmen, möglichst noch kranker klingen zu wollen, als bisher bereits dagewesenes. Gut, prinzipiell ist das ein Trend, den der Extrem-Metal immer auch ausgemacht hat, die jeweiligen Auswüchse in den Bereichen Thrash/Death/Black sind ja auch bekannt, nur nicht zwingend gut. Ich selber empfinde keine akustische Befriedigung, wenn ich unter dem Kopfhörer denke "Yeah, die Jungs sind aber krank!" Was uns zu Psyopus führt. Meine bisherige Karriere in den grotesken Welten von Noise- und Grindcore bestand aus wenigen Minuten Dillinger Escape Plan in Helsinki, nach denen ich eigentlich nur dachte "So, das wird wohl nicht meine Welt werden".
"Our Puzzling Encounters Considered" ist ein Scherbenhaufen, eine Collage aus Trümmern und Splittern, zuckend, zappelnd, schnell, zerstörend, krank. Natürlich dementsprechend vertrackt, mit unentwegten Taktwechseln, nie vorhersehbar. Technisch auf einem brillianten Niveau, das muss klar angemerkt werden, die Frage die ich mir stelle ist die nach dem "Warum?". Wer ist so abgefuckt im Schädel, um sowas "komponieren" zu können? Und wer letztenendes braucht das?
Ich nicht. Die Fans, denen The Dillinger Escape Plan mittlerweile ein wenig zu tröge wurde, die sollten hier zuschlagen und werden sich im Himmel wiederfinden. Psyopus stehen zu ihrer Musik, und sie können spielen. Das ist auch gut so. Ich kann allerdings nicht länger als 15 Sekunden reinhören, ohne wahnsinnig zu werden.
Tracklist:
1. The Pig Keepers Daughter
2. 2
3. Scissor Fuck Paper Doll
4. Whore Meet Liar
5. Inseets
6. Imogenis Puzzle
7. Play Some Skynyrd
8. Kill Us
9. Siobhanis Song
10. Happy Valentine's Day
11. Our Puzzling Encounters Considered