Plattenkritik

Pulled Apart By Horses - Blood

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Release Date: 31.10.2014
Datum Review: 01.01.2015

Pulled Apart By Horses - Blood

 

 

Ob nun Segen oder Fluch – bislang bogen PULLES APART BY HORSES kontinuierlich vor meinem Player ab. Und auch das großmundig formulierte Pressepamphlet ruft eher Skepsis denn Begeisterung hervor, werden doch als Vergleich für den Sound des Vierers aus Leeds QUEENS OF THE STONE AGE, KVELERTAK und MASTODON bemüht. Das ist – ohne Beschönigung – die ganz dicke Hose in Sachen Marketing und – wen wundert's – wie zu erwarten einige Nummern zu groß.

Dabei klingen PULLED APART BY HORSES bodenständig und müssen sich für ihre dritte Langrille weder schämen noch hinter irgendwelchen großen Namen zu verstecken. Wenn wirklich ein Vergleich notwendig, so reichen die FOO FIGHTERS aus. Angereichert mit einer Portion Stoner und auch leicht psychedelischen Klangfarben nicht abgeneigt, ergibt diese Mixtur in Summe den musikalischen roten Faden des dritten Machwerks „Blood“. Auf der Strecke geblieben ist allerdings der rotzige, noisige Schmutz der Vergangenheit. „Erwachsen“ würde die gestandene Musikjournaille diese Entwicklung betiteln, doch ein wenig verstörend weil zögernd wirkt es schon im Gesamtkonstrukt.

Wenn die Leinen losgelassen und straight gerockt wird, macht das Quartett den besten Eindruck; das dreckige und rauhe Organ Tom Hudson's kommt bei Nummern wie dem Opener „Hot Squash“ oder dem Midtempo-Stampfer „Bag Of Snakes“ eben am Besten zur Geltung. Dem begegnen Songs wie „Adhd in HD“ oder auch das direkt folgende „Lizard Baby“, die einen fast schon planlosen Eindruck hinterlassen, weil so wirklich zünden wollen diese Songs leider nicht. Doch bevor jetzt der nächste Verriss prophezeit wird – weit gefehlt.

Überwiegend wird auf „Blood“ durchschnittlich guter Rock geboten, ohne größere Ausfälle, aber auch ohne wirklich überragende Nummern wie beispielsweise „V.e.n.o.m“ vom Vorgänger-Album „Tough Love“. Überhaupt gefiel das zweite Machwerk in Gänze deutlich besser, weil eben die trotzigen Mittelfinger da noch deutlich hörbar waren. Ohne jetzt den Begriff Mainstream zu strapazieren, aber auf angepisst folgt nun leider manchmal auch angepasst.
In diesem Sinne meine Herren: willkommen im Musikzirkus.


Tracklist:
01. Hot Squash
02. ADHD in HD
03. Lizard Baby
04. You Want It
05. Hello Men
06. Skull Noir
07. Grim Deal
08. Bag Of Snakes
09. Outahead
10. Medium Rare
11. Weird Weather
12. Golden Monument

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Markus L.

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Wenn mich interessieren würde, was andere über mich denken, könnte man sicherlich mit mir über meine Einstellung und den ganzen Bla diskutieren. Tut es aber nicht, ergo kann man es sich auch ersparen. Beratungsresistent eben!